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Was blüht denn da? Die Kegelblume (Puschkinia Libanotica)

Die zart hellblauen Blüten der Kegelblume zählen zu den ersten Farbtupfern im Frühjahr. Als pflegeleichter Frühblüher eignet sie sich perfekt zum Verwildern im Garten und liefert wertvollen Nektar für Bienen & Co. Erfahre hier alles über Pflanzzeit, Standort, Pflege und warum die Kegelblume so bienenfreundlich ist.

Kegelblume
Foto: Pexels

Die Kegelblume (Puschkinia Libanotica), auch Libanon-Puschkinie genannt, stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum, besonders aus dem Libanon, und wächst in feuchten Regionen und alpinen Wiesen. Sie ist eine Varietät der Puschkinia scilloides und gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr ihre Blüten öffnen.

Im Garten vermehrt sich die Kegelblume selbst, bildet mit der Zeit dichte Teppiche und bleibt dauerhaft am Standort erhalten. “Die Kegelblume ist ein Frühblüher, der sich gut zum Verwildern eignet”, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.

Warum die Puschkinie bienenfreundlich ist

  • Nektar und Pollen: Die Blüten enthalten wertvolle Nahrung für Bienen, Wildbienen und andere bestäubende Insekten.
  • Frühe Blütezeit: Sie schließt eine wichtige Lücke im Nahrungsangebot für Insekten, wenn viele andere Pflanzen noch nicht blühen. 
  • Ideal zum Verwildern: Puschkinien verbreiten sich selbstständig und schaffen zusätzliche Nahrungsquellen

Was ist der Unterschied zwischen Knolle und Zwiebel?

  • Knolle (wie beim Krokus): Eine Knolle ist wie eine verdickte Wurzel mit „Vorratsspeicher“, darin wird meistens Stärke gespeichert. Aus einer Knolle können mehrere neue Pflanzen sprießen. Die Knolle ist wie ein Rucksack voller Essen für die Pflanze.
  • Zwiebel (wie bei der Kegelblume): Eine Zwiebel ist auch ein Vorratsspeicher, aber sie besteht aus vielen Schichten wie eine „runde Torte“. Dort sind Wasser und Zucker gespeichert. In der Zwiebel ist bereits die komplette Pflanze mit Wurzel und Stängel angelegt. Aus der Zwiebel wächst später nur eine neue Pflanze, die aber schneller wachsen kann.

Wie sieht die Kegelblume aus?

Die Puschkinia libanotica ist eine kleine, zierliche Pflanze, die bis zu 20 Zentimeter hoch wird. Sie hat schmale, grün glänzende Blätter. Der aufrechte Blütenstängel trägt eine lockere Traube von bis zu zehn glockenförmigen Blüten. Wie kleine Sterne leuchten diese in zartem Hellblau bis Weißlich Blau – fast wie Porzellan.

Wann ist die Pflanzzeit der Kegelblume?

Die Pflanzzeit ist im Herbst, am besten ab Oktober. 

Wie pflanze ich Kegelblumen?

Die Blumenzwiebeln werden 5-10 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. “Achte auf genügend Abstand zwischen den Zwiebeln, falls du mehrere setzen willst”, empfiehlt Bourgeois. Dafür eignen sich Beete, aber auch Blumenkübel. Die Kegelblume ist winterhart. Sie bevorzugt halbschattige, frische bis feuchte Standorte mit leicht sandig-lehmigem Boden. Sie eignet sich ideal für Steingärten oder unter Bäumen oder Sträuchern – solange sie ausreichend Sonne erhält. “Wer Kegelblumen in Rasenflächen setzen möchte, sollte den Rasen bis zum Juni nicht mähen”, sagt Bourgeoi

Unter welchen Bedingungen gedeiht die Kegelblume?

Die Kegelblume gedeiht im Frühjahr bei feuchten Bedingungen, während sie wächst (zum Beispiel frische Laubwälder) und bevorzugt im Sommer warme, trockene Bedingungen, die die Zwiebeln reifen lassen. Sie bevorzugt halbschattige, lichte Standorte und gedeiht am besten in durchlässigen, humosen, sandig-lehmigen Böden. Im Garten ist die Kegelblume vollkommen winterhart, robust und pflegeleicht. Kurz: Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Der Boden sollte feucht, aber gut durchlässig sein. 

Wann ist die Blütezeit der Kegelblume?

Die Blütezeit reicht von Februar bis Mai, je nach Klima auch von März bis April. Dann verbreiten die Blüten einen zarten Duft, der zahlreiche Bestäuber anzieht.

Warum sind Frühblüher wichtig?

Frühblüher wie die Kegelblume sind besonders wertvoll für Bienen. Im zeitigen Frühjahr ist das Nahrungsangebot noch sehr begrenzt, da die meisten Pflanzen erst später im Jahr blühen. Krokusse und andere Frühblüher stellen Bienen daher schon frühzeitig wichtige Nahrung bereit.

 

Nach dem Winter sind viele Bienen geschwächt und auf neue Energiequellen angewiesen. Der zuckerreiche Blütennektar der Frühblüher liefert ihnen schnell verfügbare Energie, um wieder aktiv zu werden. Ebenso wichtig ist der Pollen: Er ist eine unverzichtbare Eiweißquelle, die für die Fütterung der Brut benötigt wird und damit das Wachstum des Bienenvolkes fördert.

Eine gute Versorgung mit Frühblühern unterstützt bei völkerbildenden Bienenarten außerdem die Königin bei der Eiablage, was für den Fortbestand des Bienenvolkes entscheidend ist.

Kegelblume und Honigbiene
Kegelblume und Honigbiene. Foto: Pixabay.

Ist die Kegelblume giftig?

Laut dem BBC Gardeners World Magazine und der schwedischen Giftinformationszentrale (Giftinformationscentralen) seien bisher keine toxischen Wirkungen für Menschen und Haustiere von Puschkinia ‘scilloides’ bekannt. Was aber dennoch nicht bedeutet, dass die Pflanze genießbar oder gar essbar ist. Daher sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt damit in Kontakt kommen, da das Kauen oder Verschlucken von Pflanzenteilen in seltenen Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden führen könne. Was wohl auch erklärt, weshalb die Pflanze auf einige Webseiten als leicht giftig eingestuft ist, allerdings fehlen dort entsprechende Quellenangaben. 

 

“Giftig oder nicht - mit ein paar Handschuhen seid ihr immer bestens ausgestattet und müsst euch keine Sorgen machen”, sagt Bourgeois.

Wo kann ich Kegelblumen kaufen?

Die Kegelblume ist im bienenfreundlichen Mix FRÜHLINGSBOTEN der Bienenretter Manufaktur enthalten. Mit dieser Mischung lässt sich im Handumdrehen eine blühende Bienenweide anlegen. Viel Spaß dabei!

Mix aus Zwiebeln und Knollen.
Mix aus Zwiebeln und Knollen der Bienenretter-Manufaktur.

Text: Elisa Kautzky

 


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.