Willkommen beim Bienenretter Bildungs- und Ökologieprojekt von FINE Frankfurter Institut für nachhaltige Entwicklung e.V.
Eine Welt ohne Bienen wäre undenkbar für unsere biologische Artenvielfalt und damit letzten Endes für unser Überleben. Das Bienensterben ist ein Spiegelbild des Zustands unserer Umwelt und unserer Gesellschaft.
Auch in diesem Jahr läuft unsere Kampagne für mehr Blütenvielfalt in unseren Orten. Aus den Erfahrungen des Bienenretter-Projekts haben wir Tipps erstellt, wie Du Bienen auf Deinem Balkon oder Garten helfen kannst.
Sinnvolles schenken: Mit einer Patenschaft unterstützt Du die Arbeit von Bienenretter. Mit Deinem Beitrag förderst Du aktiv Schutz von Bienen, die Schaffung von Lebensräumen sowie die Bildungsarbeit.
Die Bedeutung der Wildbienen als Bestäuber wurde lange für die Biologische Vielfalt unterschätzt. Sie arbeiten häufig effizienter als Honigbienen. Vom 'Bienen-sterben' sind sie stark betroffen. Einige Arten sind für immer verschwunden.
Die Vereinten Nationen haben den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen, um an die Bedeutung von Bienen für Biodiversität und Ernährung für die Menschheit zu erinnern. Zum Aktionstag haben wir eine Webseite weltbienentag.de gestartet.
Jeder kann etwas tun, damit es Bienen und anderen Insekten bald wieder besser geht. Hier haben wir einige einfache Tipps zusammengestellt, die jeder leicht in seinem Alltag umsetzen kann. Finde jetzt deinen Einsatzort als Bienenretter.
Im Rahmen unserer Aktionen bieten wir Kitas und Schulen Mitmachmaterialien. Die altersgerechten Sets lassen sich frei in eigene Lerneinheiten oder den Unterricht einbauen. So wird Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Praxis greifbar.
Mit Deiner Unterstützung hilfst Du bei unserer Bienenretter-Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und Maßnahmen für Wild- und Honigbienen. Lass uns gemeinsam nachhaltiges Handeln gestalten!
Unser Mitmachpaket "Die Biene Sabine und die Frühblüher" für Grundschulkinder der
Klassen 2 bis 4 ist gestartet. Auch in diesem Herbst können Grundschulklassen mit bis zu 26 Kindern wieder die Mitmachpakete mit Lernmaterialien
anfordern.
Im Mitmachheft für die Schüler sind zahlreiche Infos rund um das Thema Bestäubung, Bienen, Krokusse und Frühblüher enthalten. Das Mitmachheft setzt eine Lesekompetenz voraus, daher richtet sich das Material ausdrücklich an die Altersgruppe 8+. Für Kinder im Kita-Alter ist diese Aktion nicht geeignet.
Zusätzliches Online-Angebot:
Digitales Quiz für Smartphone und Tablet zur Lernerfolgskontrolle auf der lernpädagogischen Actionbound-Plattform, kann
auch im Klassenverband gespielt werden. Mehr https://actionbound.com/bound/diefruehblueher
Anfordern können die Mitmachpakete Lehrer:innen und päd. Fachkräfte von Grundschulen, Bildungseinrichtungen, Horte, Vereine
mit Kinder-/Jugendangeboten, Kleinstimkereien u.ä. Leider sind die Mitmachpakete immer schnell vergriffen. Unsere finanziellen und personellen Ressourcen sind begrenzt, daher kann der Versand
einige Tage dauern.
Die Gefährdung von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten wird durch die Einstufung in Rote-Liste-Kategorien wiedergegeben, dabei spielt das Vorhandensein und der Rückgang von Populationen die
entscheidende Rolle bei der Einstufung. "Die Rote Listen vermitteln ein Bild eines Ausschnittes der biologischen Vielfalt in Deutschland und geben damit Hinweise auf Erfolge, aber auch
vordringlichen Handlungsbedarf im Bereich des nationalen Artenschutzes.", so steht es auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums zu lesen. Tatsächlich gelingt aber eine Trendumkehr
nur sehr selten oder Umkehr ist auf Fehler und Ungenauigkeiten bei der Erfassung von Populationen zurückzuführen. Letztendlich kommen Maßnahmen zu spät, sind zu aufwändig, zu teuer und
langfristig selten von Erfolg gekrönt. Der fünfte internationale Report zur biologischen Vielfalt aus dem Jahr 2020 stellt fest, trotz einiger weniger Erfolge geht das Massensterben von Tieren
und Pflanzen weiter, der Artenschutz der letzten 50 Jahre ist gescheitert.
Schön länger gibt es in der Wissenschaft die Kritik, dass derartige Listen viel zu spät ansetzen. Daher haben Genetiker die These aufgestellt, dass nur Populationen, die eine ausreichende genetische Vielfalt besitzen, sehr wahrscheinlich noch ausreichend widerstandsfähig sein werden, um auf Umweltveränderungen zu reagieren. Anhand der Genetik könnten so Voraussagen über die anstehende Gefährdung einer Art getroffen werden.
US-amerikanische und kanadische Forschende haben eine Studie an zwei Hummelarten erstellt. Diese unterstützt die These: Es ist möglich, die Gefährdung einer Art genetisch vorherzusagen, bevor ein tatsächlicher Rückgang der Population sichtbar wird. Konkret geht es um die genetische Resilienz von Arten, also ihre Fähigkeit, auf Umweltveränderungen durch eine ausreichende genetische Vielfalt zu reagieren.
Genetische Widerstandsfähigkeit und ihre Bedeutung: Genetische Vielfalt ist entscheidend, damit Arten sich an Umweltveränderungen anpassen können. Populationsgenetische Studien zur genetischen Widerstandsfähigkeit haben bisher jedoch weniger Beachtung gefunden als Studien, die sich auf Populationsrückgänge oder Artenverbreitung konzentrieren. Dies ändert sich jedoch, da genetische Vielfalt zunehmend als wichtiger Faktor im Naturschutz anerkannt wird.
Museumsproben als wertvolle Ressource: In dieser Studie wurden historische Hummeln aus Museumsbeständen (von 1960 bis 2020) mit modernen genetischen Methoden untersucht. Die Nutzung von Museumsproben ermöglicht eine direkte Messung von Veränderungen in der genetischen Vielfalt über einen langen Zeitraum, was in bisherigen Studien selten umgesetzt wurde.
Untersuchung von zwei Hummelarten: Die Forscher untersuchten zwei Geschwisterarten der Hummeln: Westliche Hummel Bombus occidentalis und Westliche McKayi Hummel Bombus mckayi. Beide Arten haben unterschiedliche Muster des Rückgangs. Während die Populationen von B. occidentalis seit den 1990er Jahren dramatisch zurückgegangen sind, scheint B. mckayi relativ stabil geblieben zu sein.
Genetische Vielfalt und Rückgang der Populationen: Die Studie testet die Hypothese, dass die genetische Vielfalt und der Genfluss bei B. occidentalis im Laufe der Zeit zurückgegangen sind und dieser Rückgang bereits vor dem deutlichen Populationsrückgang sichtbar war. Im Gegensatz dazu vermuten die Forscher, dass bei B. mckayi keine signifikanten genetischen Veränderungen stattgefunden haben.
Ergebnisse und Bedeutung: Diese Untersuchung ist wichtig, weil sie zeigt, wie genetische Analysen helfen können, frühzeitig den Erhaltungszustand von Arten zu bewerten, noch bevor ein dramatischer Populationsrückgang eintritt. Solche längsschnittlichen genetischen Studien sind entscheidend, um Naturschutzmaßnahmen rechtzeitig zu ergreifen. Besonders relevant ist dies für Arten wie Hummeln, die eine Schlüsselrolle in Ökosystemen spielen, aber weltweit unter Bedrohungen leiden.
Neue Methoden in der Erhaltungsgenetik: Fortschritte in der Technologie ermöglichen nun die Untersuchung von genetisch degradierten Proben aus Museen. Diese „museomischen“ Ansätze bieten wertvolle Einblicke in die genetische Geschichte von Arten und können helfen, die genetische Widerstandsfähigkeit auch bei schwer zu erfassenden Populationen zu untersuchen.
Kritik an der Studie und seiner Methodik ist aber auch angebracht: Die Studie hat nur zwei Hummelarten untersucht, die Übertragbarkeit auf andere Bienenarten bleibt daher eingeschränkt. Die Methodik kann nur beschränkt oder gar nicht für andere Arten genutzt werden, da die Forschenden auf eine Vielzahl an Museumproben aus mehreren Regionen Nordamerikas und über einen langen Zeitraum zurückgreifen konnten. Bei vielen anderen Arten wird dies aber nicht der Fall sein, da die historischen Sammlungen möglicherweise nicht über ausreichend Material verfügen. Zudem arbeiten die Forschenden teils mit statistischen Wahrscheinlichkeiten.
Hast du Lust, etwas Gutes für Bienen zu tun und gleichzeitig deinen Garten oder Balkon aufzuhübschen? Dann schnapp dir deine Handschuhe und los geht’s! Der Herbst ist die perfekte Zeit, um deinen Außenbereich für den Winter vorzubereiten – und dabei direkt für den kommenden Frühling vorzusorgen. Mit Krokussen und anderen Frühblühern kannst du den Insekten den Start in die neue Saison leichter machen. Wie das geht? Wir erklären’s dir!
Die Temperaturen werden kälter, die Blätter färben sich bunt – und das bedeutet: Zeit, die nächste Generation von Honigbienen und Hummeln zu unterstützen! Besonders die Krokusse, die im Frühling als erste blühen, sind super wichtig für Bienen und andere Insekten.
Krokusse sind echte Überlebenskünstler und liefern Bienen im Frühling, wenn sonst kaum was blüht, richtig viel Nektar und Pollen. Manche Krokusarten blühen sogar schon im Februar! Damit die Krokusse im nächsten Jahr wieder blühen, musst du die grünen Blätter nach der Blüte stehen lassen.
Das ist extrem hilfreich, denn gerade Bienen und Hummeln brauchen früh im Jahr Energie, um ihre Völker wiederaufzubauen. Durch die letzten heißen Sommer haben viele Pflanzen gelitten – und das merkt man auch bei den Insekten. Krokusse aber speichern in ihren Knollen genug Wasser und Nährstoffe, um auch trockene und kalte Zeiten zu überstehen.
In Vorbereitung auf den Weltbienentag am 20. Mai hatte auch die Waldbachschule in Zell aus dem Odenwald an unserer Mitmachaktion teilgenommen – bienenfreundlich war die Grundschule allerdings schon vorher. Ein Vorbild für andere Schulen.
Es ist erst wenige Monate her, da haben Kinder aus zahlreichen pädagogischen Einrichtungen, Kitas und Grundschulen an unserer Mitmachaktion zum Weltbienentag teilgenommen und fleißig Blumen gepflanzt. Die ersten Ergebnisse der Pflanzaktionen aus dem Frühjahr lassen sich bereits in Gärten und Kübeln bestaunen. So auch an der Odenwälder Waldbachschule: Dort blüht ein Blumenbeet und eine Wildblumenwiese.
Dort finden Insekten Nahrung und Nistplätze – das fehlt nämlich an vielen Orten, weil wir immer mehr Flächen zu betonieren. Das Bildungsprojekt Bienenretter bietet deshalb jedes Jahr Mitmachaktion für pädagogische Einrichtungen an, um Kinder für Umweltthemen wie das Artensterben zu sensibilisieren. Die Mitmachpakete werden von unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen zusammengestellt und an Kitas und Grundschulen in ganz Deutschland versendet – zum Beispiel zum Weltbienentag.
Das hat gut in den Zeitplan der Waldbachschule gepasst: „Jedes Jahr um den Weltbienentag planen wir Aktionen mit allen Klassen rund um die Biene“, erzählt die Schulleiterin Andrea Böhme. Von der Bienenretter Mitmachaktion hatte sie schon gehört. „Dieses Mal habe ich es mir extra in den Kalender geschrieben, damit wir uns rechtzeitig anmelden können“, sagt Böhme.
Ein blauer Frühlingsgruß - das Blausternchen bringt bereits im Frühjahr Farbe in den Garten, wenn die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht. Und ist obendrauf noch ein Insektenfreund.
Dieser Frühblüher darf in eurem bienenfreundlichen Garten nicht fehlen: Der Sibirische Blaustern (Scilla siberica) zählt zur Gattung der Blausterne und zur Familie der Spargelgewächse. Die zarten blauen Blütenkelche öffnen sich im zeitigen Frühjahr und blühen zwischen Februar/ März bis April. Als Blausternchen werden umgangssprachlich neben dem Sibirischen Blaustern (Scilla siberica) auch der ähnelnde Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) bezeichnet.
Das Blausternchen ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Zwiebel. Die Wuchshöhe der Stängel liegt zwischen 10 und 15 Zentimeter. Aus jeder Zwiebel entwickeln sich zwischen einem und vier Blütenstände.
Diese Biene ist eine echte Anpassungskünstlerin: Sie kommt sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gut zurecht. Sie nistet unterirdisch und fliegt im Frühjahr gerne Blausternchen an.
Die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor) ist eine von vielen Sandbienenarten, kommt unter diesen aber am häufigsten vor. Ihre Besonderheit: Sie bildet zwei Generationen pro Jahr - eine im Frühjahr, die von März bis Mai fliegt, und eine Sommergeneration, die von Juni bis August unterwegs ist.
„Die Zweifarbige Sandbiene ist weltweit verbreitet, nahezu in ganz Europa und in allen Bundesländern Deutschlands“, erzählt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Sie lebt in ganz verschiedenen Lebensräumen und fühlt sich sowohl in ländlichen Gebieten als auch in städtischen Regionen wohl. „Man kann sie zum Beispiel in lichten Wäldern, auf trockenen Magerwiesen, Brachlandflächen, aber auch in städtischen Gärten und Parks beobachten“, listet Bourgeois auf. Kurz: Sie ist eine Meisterin der Anpassung.
Die Zweifarbige Sandbiene ist eher klein, aber auffällig. Mit einer Körperlänge von etwa acht bis zehn Millimetern gehört sie jedoch zu den mittelgroßen Wildbienenarten in Deutschland. Man erkennt sie an ihrer charakteristischen zweifarbigen Färbung: Der Thorax, also die Brust, ist rötlich-braun behaart, der Hinterleib (Abdomen) hingegen schwarz und glänzend.
Hast du dich jemals in eine wunderschöne Pflanze während deines Urlaubs verliebt und daran gedacht, sie mit nach Hause zu bringen? Viele Souvenirläden in Urlaubsorten, ja manchmal so gar am Flughafen winken mit exotischen Pflanzen und Samen für Zuhause. Auch wenn die Idee verlockend ist, gibt es viele gute Gründe, warum du davon Abstand nehmen solltest. Unwissenheit schützt nämlich vor Strafe nicht. In Deutschland sind Strafen bis 65.000 € und 5 Jahren Haft möglich. Hier sind einige der wichtigsten Gründe:
Die Ausfuhr von Pflanzen kann die Herkunftsbiotope erheblich schädigen. Zu den zahlreichen Urlaubsmitbringseln, die tabu sind, gehören ganze Pflanzengruppen: Kakteen, Orchideen und auch einige Bromeliengewächse. Diese Pflanzen fallen unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen und dürfen der Natur nicht entnommen oder ausgeführt werden. Unter das Abkommen fallen mehrere tausend Tier- und Pflanzenarten.
In den 1980ern führte der Boom der Tillandsien zu deren massenhafter Entnahme aus den Wäldern Süd- und Mittelamerikas, wodurch ganze Landstriche Tillandsien-frei gemacht wurden. Ähnlich erging es Kakteen und Orchideen wie dem seltenen Goldkugelkaktus, der am natürlichen Wuchsort oft ausgegraben wird. Auch Mitbringsel aus Gebieten innerhalb Europas sind tabu. Diese Arten werden von der FFH-Richtlinie Fauna, Flora und Habitate geschützt.
Bürger helfen Wissenschaft. Naturbegeisterte können helfen, mehr über die Vielfalt und Verbreitung von Hummeln in Deutschland herauszufinden: Das Thünen-Institut zusammen mit BUND Naturschutz in Bayern und der Naturbeobachtungsplattform Observation.org rufen zur bundesweiten Hummel-Challenge auf. Bei der Hummel-Challenge gilt es noch bis zum 3. Juli 2024, so viele verschiedene Hummeln auf so vielen verschiedenen Wildpflanzen wie möglich zu fotografieren und über die Naturbeobachtungsplattform Observation.org zu erfassen. Hummel-Fotos können über die Webseite oder mit Hilfe der Bestimmungs-App ObsIdentify hochgeladen werden.
Mitmachen ist ganz einfach: Die kostenlose App ObsIdentify herunterladen, Benutzeraccount anlegen und in der Natur so viele verschiedene Hummelarten wie möglich fotografieren und in der App speichern. Für die Teilnahme sind keine Artenkenntnisse nötig: Eine KI bestimmt die Hummeln anhand der hochgeladenen Fotos. Viele der Daten werden nach und nach zusätzlich noch einmal von Hummel-Expert:innen überprüft. Wer die meisten Arten fotografiert, gewinnt. Unter den Top 10 Teilnehmer:innen werden tolle Preise von den Veranstaltern verlost.
Wo finde ich Hummeln?
Hummeln sind besonders häufig an blauen und lilafarbenen Blüten wie Taubnesseln, Disteln oder Klee zu finden, wo sie Pollen sammeln und Nektar trinken. Um viele verschiedene Hummelarten zu entdecken, sollte man nach verschiedenen Blüten suchen und an blütenreichen Orten verweilen. Da Hummeln unterschiedliche Lebensraumansprüche haben, lohnt es sich auch, in verschiedenen Landschaften wie Siedlungsbereichen, Feld- und Waldrändern nach ihnen zu suchen.
Ein neuer Ratgeber des Thünen-Instituts für Biodiversität hilft Interessierten dabei, Wildbienen, Wespen und ihre Gegenspieler in speziellen Nisthilfen zu identifizieren. Der Bestimmungsschlüssel beschreibt 187 Arten detailliert und richtet sich sowohl an Naturbegeisterte als auch an Wissenschaftler. Dieser Schlüssel ist das Ergebnis eines Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften, bei dem über 200 Freiwillige deutschlandweit Nisthilfen aufgestellt und deren Besiedlung dokumentiert haben. Die Forschung am Thünen-Institut und den Universitäten Freiburg und Würzburg hat das Wissen über Wildbienen vertieft und die Erkenntnisse im Ratgeber zusammengefasst.
Der Ratgeber ermöglicht es auch Laien, Wildbienen, Wespen und ihre Gegenspieler in speziellen Nisthilfen zu identifizieren. Der Bestimmungsschlüssel ist besonders wertvoll, da er 187 hohlraumnistende Arten in Deutschland ausführlich in Wort und Bild beschreibt. Dieser Ratgeber richtet sich nicht nur an Naturbegeisterte, sondern auch an Wissenschaftler, und soll das Interesse an dieser Artengruppe fördern sowie einen Einstieg in die Bestimmung ermöglichen.
Der Bestimmungsschlüssel ist ein Produkt des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften, das am Thünen-Institut für Biodiversität durchgeführt wurde. In den letzten Jahren haben mehr als 200 Freiwillige deutschlandweit eine Art "Hotelkette" für Wildbienen aufgebaut.
Diese Freiwilligen haben Nisthilfen aufgestellt, deren Besiedlung dokumentiert und die Entwicklung der Individuen beobachtet. Aus tausenden von Fotos der Niströhren haben Forschende des Thünen-Instituts sowie der Universitäten Freiburg und Würzburg wertvolle Erkenntnisse über Wildbienen gewonnen und diese in dem Bestimmungsschlüssel festgehalten. Dieses Projekt hat es ermöglicht, die taxonomische Expertise der Forschung mit den Erkenntnissen der Bürgerwissenschaft zu vereinen. Dr. Petra Dieker, Leiterin des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität und ehemalige Leiterin des Wildbienen-Monitorings am Thünen-Institut, betont, dass der Ratgeber nicht nur einen großen Datenschatz sichert, sondern auch zu einem Informationsgewinn für alle beiträgt.
Wildbienen sind als wichtige Bestäuber im Fokus der Gesellschaft, insbesondere da sie gefährdet sind. In Deutschland legen 25 Prozent der heimischen Wildbienenarten Nester in oberirdischen Hohlräumen an, und acht Prozent nutzen künstliche Nisthilfen. Die vom Thünen-Institut entwickelten standardisierten Monitoring-Nisthilfen ermöglichen eine gute Beobachtung der Wildbienen: Gestapelte Brettchen mit Bohrungen in verschiedenen Größen bieten den Wildbienen Nistplätze. Ehrenamtliche Nisthilfe-Patinnen und -Paten können diese Nisthilfen auseinandernehmen und die bewohnten Brettchen von oben betrachten, ohne die Insekten zu stören. Mit dem neuen Bestimmungsschlüssel können nun sowohl Laien als auch Experten Wildbienen, Wespen und deren Gegenspieler wie Kuckucksbienen oder Schlupfwespen identifizieren.
Was ist das Thünen-Institut?
Das Thünen-Institut für Biodiversität ist eine Forschungseinrichtung in Deutschland, die sich auf die Untersuchung und Förderung der biologischen Vielfalt spezialisiert hat. Es ist Teil des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, einer Bundesforschungsanstalt, die unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) steht. Das Thünen-Institut für Biodiversität konzentriert sich insbesondere auf die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, Landwirtschaft und biologischer Vielfalt.
Der Ratgeber entstand in Zusammenarbeit von Forschenden des Thünen-Instituts und den Universitäten Freiburg und Würzburg. Er ist online kostenlos auf der Internetseite des Instituts verfügbar und kann dort per E-Mail als Printexemplar bestellt werden.
In Vorbereitung auf den Weltbienentag am 20. Mai haben hunderte Schulen und Kitas bei unserer Mitmachaktion teilgenommen und ihre Einrichtung aufblühen lassen. Dabei haben die Kinder aktiv gelernt, wie wichtig eine Vielfalt an Blüten für Bienen und andere Bestäuber ist.
Der Weltbienentag am 20. Mai war ein voller Erfolg. An diesem internationalen Aktionstag haben sich zahlreiche Bienenfans aktiv für die Biodiversität eingesetzt und bienenfreundliche Blumen gepflanzt.
Das ist auch bitter nötig: Viele Insekten haben immer mehr damit zu kämpfen, einen Nistplatz oder Nahrung zu finden, weil immer mehr Flächen zu betoniert werden. Jedes Jahr veranstalten wir deshalb eine Mitmachaktion für pädagogische Einrichtungen, mit denen Kinder für Umweltthemen sensibilisiert werden und aktiv Blühflächen pflanzen. Die Mitmachpakete werden von unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen zusammengestellt und bestehen aus pädagogischem Lehrmaterial und einer Blühmischung. In diesem Jahr haben hunderte Kitas und Grundschulen aus ganz Deutschland an der Aktion teilgenommen.
Von den Lehrkräften gab es durchweg positive Rückmeldungen „Die Kleinen waren sehr engagiert bei der Sache, davon konnten wir uns in einigen Kitas und Schulen selbst überzeugen“, sagt Bourgeois, "ungeduldig erwarten sie nun das Wachsen der Blühfläche und den Beginn der ersten Blüte.”
So auch die Kinder der Grund- und Mittelschule Tann in Bayern. Passend zu unserer Bienenretter-Aktion hat dort eine 1. Klasse eine ganze Bienenprojektwoche veranstaltet und sich mit Honig- und Wildbienen genau auseinandergesetzt. „Wir haben ein nachhaltiges Wildbienenhotel am Pausenhof aufgehängt und zwei Blühkästen mit der Bienenretter Blühmischung angesät“, erzählt Marion Hofeichner, Klassenlehrerin der 1. Klasse.
„Die Idee, etwas für Bienen zu tun, kam bereits im Herbst durch einen Schüler, dessen Eltern beide Imker sind“, erklärt die Klassenlehrerin am Telefon. Zuerst stellte die Klasse ein Wildbienenhotel auf. Dadurch stieg das Interesse an Bienen in der gesamten Klasse. Im Internet stieß die Lehrerin schließlich auf das Bildungs- und Ökologieprojekt Bienenretter und bestellte Material für eine Projektwoche über Bienen.
Im französischen Buc, in der Nähe von Versailles, hat der deutsch-französische Verband Afa ein mehrsprachiges Bienenfest organisiert. Bienenretter war vor Ort.
Buc (Frankreich). An einem Samstagnachmittag im Mai in Buc, einer französischen Kleinstadt in der Nähe von Versailles, haben sich viele Bienenfans zum ersten deutsch-französischen Bienenfest versammelt. Darunter deutsche Familien, die in Frankreich leben, deutsch-französische Familien und Franzosen, die sich für Deutschland interessieren.
Im Innenhof einer Grundschule wurden ein Zelt und eine Bühne aufgebaut, gegenüber steht eine Reihe von Tischen mit verschiedenen Stationen. Dort können die Familien mit ihren Kindern zum Beispiel einen Blumenkranz binden, Samenbomben bauen, oder essbare Blumen probieren mit verschlossenen Augen. Im Hintergrund laufen deutsche Kinderlieder, es wird mal Deutsch, mal auf Französisch gesprochen. Der 4-jährige Lénie baut gerade eine Bienenkerze. Für das Bienenfest hat er sich sogar als Biene verkleidet. Ob er später beim Kostümwettbewerb mitmachen will? “Na klar”, sagt er.
Mittlerweile füllt sich der Pausenhof. In einem Klassenzimmer zeigen zwei französische Imker, wie Honig eigentlich hergestellt wird. Und zwar genauso, wie in Deutschland. Dafür haben die Honigbienen natürlich schon vorgearbeitet und fleißig Honig in den Waben produziert. Diese Waben werden dann von den Imkern bearbeitet. Zuerst werden die Wachskappen mit einem Schaber aufgemacht. Dann kommt das ganze in die Schleudertrommel und wird einmal ordentlich geschleudert, bis sich der ganze flüssige Honig gelöst hat. Aus einem kleinen Hahn am unteren Ende kommt dann der fertige Honig heraus - vor den staunenden Augen der Kinder.
Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es ein Buffet mit Honigkuchen, Obstkuchen und Wasser mit Lavendelsirup. Das würde auch den Bienen gefallen! Die schwirren auch munter über den Pausenhof. Angst hat aber niemand. Das liegt auch an Expertinnen wie Nadine von “Les Ruches de Buc” mit ihrem Lern-Bienenstock, die den Kindern alle möglichen Fragen zur Biene beantworten. “Wie viele Arten von Bienen gibt es in Frankreich?”, fragt ein Kind. “Etwa 2.000 Arten.", sagt die Hobbyimkerin und Biologin. Wie viele Bienen gibt es in Buc? “In der Stadt Buc gibt es 150 Stöcke an Honigbienen”, erzählt sie. Die Zahl der Wildbienen sei jedoch schwer einzuschätzen.
Sum sum sum, Bienchen sum herum. Wer kennt sie nicht, die pelzige Honigbiene? Sie ist der Star unter den Bienen. Und das aus gutem Grund.
Denk man in Deutschland an eine Biene, haben viele vermutlich eine Honigbiene vor Augen: die Europäische oder auch Westliche Honigbiene (Apis mellifera). Die Westliche Honigbiene ist eine von etwa zwölf staatenbildenden Arten aus der Gattung der Honigbienen. Insbesondere für die Landwirtschaft und Imkerei spielt die Westliche Honigbiene eine große Rolle. Ihr Körper ist dicht behaart mit einem braun-gelb-orangenen flauschigen Pelz. Sie wird zwischen sieben und 19 Millimeter groß. In ihrem Pollenhöschen, eine Art Kniekehle, sammelt sie fleißig Pollen.
Honigbienen leben – im Gegensatz zu Wildbienen – in einem großen Staat mit einer Königin, der auch als ein Organismus, der Bien, bezeichnet wird. Alleine als Individuum kann eine Honigbiene nicht überleben. Mittlerweile findet man in Europa Honigbienenvölker fast ausschließlich bei Imkern. Aber wusstest du, dass Honigbienen ursprünglich in hohlen Bäumen lebten? Im Bienenvolk hat alles seine Ordnung. Die männlichen Drohnen sind für die Befruchtung anderer Königinnen zuständig. Die Königin legt Eier, aus denen später die Larven schlüpfen. Die Hebammen-Bienen kümmern sich um den Nachwuchs. Andere Bienen haben die Aufgabe, den Stock sauber zu halten.
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