Weltweit und auch in Deutschland ist ein rätselhaftes Bienensterben zu verzeichnen. Eine Welt ohne Bienen wäre undenkbar für unsere biologische Artenvielfalt und damit letzten Endes für unser Überleben – denn unsere Ernährung hängt wesentlich von einer funktionierenden Bestäubung durch die Insekten ab. Das Verstummen des zarten Summens von unseren Feldern und in unseren Gärten ist eine stille Katastrophe. Die Gründe für den Rückgang von Wild- und Honigbienen sind vielschichtig: die Zerstörung von Lebensräumen, eingeschleppte Krankheiten und Parasiten, Pestizideinsatz und Monokulturen in der Landwirtschaft. Das Bienensterben ist ein Spiegelbild des Zustands unserer Umwelt, verursacht durch unseren naturfernen Lebensstil.
Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen – einschließlich der Wechselwirkungen zur unbelebten Umwelt, innerhalb der Arten und zwischen den Arten – sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt ihrer Lebensräume. Biologische Vielfalt ist die Grundlage einer langfristig gesicherten Existenz des menschlichen Lebens auf der Erde.
Das Zusammenspiel von Wild- und Honigbienen bei Blumen, Sträuchern und Bäumen ist für eine qualitative und quantitative Bestäubung und Schutz wichtig. Daher müssen Ökosysteme erhalten oder wiederhergestellt werden.
Bienen tragen erheblich zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Nur wenn Pflanzen bestäubt werden, gibt es genug Samen und Beeren, von denen sich Vögel und andere Tiere ernähren können. Die Wild- und Honigbienen besitzen in unserem Ökosystem eine herausragende Schlüsselrolle. Der massive Rückgang von Wild- und Honigbienen bringt nicht nur ein enormes Ernährungsproblem für unsere stark wachsende Erdbevölkerung, sondern sicherlich auch ein großes Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt mit sich. Die Auswirkungen unseres Handelns betreffen bereits die gegenwärtigen Generationen. Wir zerstören unsere eigentlichen Grundlagen zum Leben.
Bienenretter beschränkt sich nicht auf die Wild- und Honigbienen. Bienenfreundliche Pflanzen sind integraler Bestandteile des Projekts. Die Gründe für das Honig- und Wild-Bienensterben stellen ein komplexes Bedingungsgefüge dar. Der urbane Raum wird für immer mehr Pflanzen- und Tierarten zum Rückzugsgebiet. So gibt es in Frankfurt am Main rund 1.400 wildwachsende Blühpflanzen fast doppelt so viele wie im benachbarten, ländlichen Taunus. Für die Wildbienen scheint eine Verbesserung des Angebots an Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten an vielen Orten wichtig, sodass hier die Stadtbevölkerung gewonnen werden muss.
In unserem Projekt werden am Beispiel der Bienen Themen nachhaltiger Entwicklung für Jung und Alt greifbar und begreifbar in unserem Lernort in Frankfurt am Main und bundesweit in Kitas und Schulen. Abhängigkeiten zwischen Umweltschutz, sozialer Verantwortung und wirtschaftlichem Handeln werden altersgerecht vermittelt und reflektiert. Bienenretter ist mehr als Bildung und Bienen, sondern ein Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung. Wir sind mehrfach ausgezeichnet und prämiert u. a. von der Deutschen UNESCO Kommission, mit dem Qualitätszeichen Werkstatt N vom Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und UN-Dekade Biologische Vielfalt.
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