Mit ein paar kleinen Tipps werden Balkone und Gärten zu einem Rastplatz für die flatternden Himmelsboten. Je vielfältiger und bunter die Pflanzenauswahl, desto besser! Biologen teilen Schmetterlinge in zwei Gruppen Tagfalter und Nachtfalter ein. Also die bunten Schmetterlinge, die wir am Tag flattern sehen, sind nur ein Teil dieser Insektengruppe. Mit ihren langen Rüsseln erreichen Tagfalter den Nektar in Blumen mit langen Blütenkelchen. Nachtfalter steuern sogar noch langröhrigere Blumenarten an und können so Pflanzen bestäuben, an die kein anderes Bestäuberinsekt herankommt.
Bestimmt ist dir schon mal ein leuchtend gelber Zitronenfalter oder gar der Kleine Fuchs mit seinen orange-braunen Flügeln auf einem Spaziergang begegnet. In Deutschland gibt es über 3.600 verschiedene Arten von Schmetterlingen, die meisten davon sind nachts unterwegs. So vielfältig wie ihre gemusterten Flügel, so ausgewogen sollte es auch in unseren Gärten und auf unseren Balkonen aussehen. Die Falter sind nämlich sehr anspruchsvoll: Teilweise sind sie nur auf eine einzelne Pflanzenart als Futter- und Lebensraum angewiesen. Als Raupe knabbern sie an den Blättern, Blüten, Zweigen und Wurzeln ihrer Futterpflanze.
Wenn sie erwachsen sind, saugen sie den Nektar mit ihrem Rüssel aus den Blütenkegeln. Wie Bienen tragen sie die Pollen weiter und leisten somit wichtige Bestäubungsarbeit. Aber nicht nur als Nahrung brauchen die Schmetterlinge ein ausgewogenes Nektarpflanzen-Buffet, sondern auch zur Eiablage benötigen sie zahlreiche Futterpflanzen für den Nachwuchs. Nach der Paarung legen Schmetterlinge ihre winzigen Eier direkt auf die Futterpflanzen, damit die späteren Raupen sich satt fressen können. So wandeln sich die Raupen langsam zur Puppe im Kokon, aus dem dann der fertige Falter schlüpft. Leider gibt es immer mehr monotone Steingärten und immer weniger heimische Pflanzenarten in unseren Gärten.
Mit der sinkenden Artenvielfalt sterben auch viele Schmetterlingsarten aus. Mit ein paar Tipps könnt ihr dem Insektensterben entgegenwirken. Verzichtet auf Pestizide und Dünger, denn das bekommt den bunten Faltern gar nicht! Wird zu früh und zu viel gemäht, können sich die Raupen gar nicht erst entwickeln. Wie wäre es mit einem „wilden“ Streifen im Rasen, der etwas höher wachsen darf? Bei der Wahl der Pflanzen freuen sich die flatternden Insekten vor allem über heimische Wildblumen und Küchenkräuter wie Thymian und Rosmarin. Mit einem Wildblumenbeet könnt ihr den Schmetterlingen Erste Hilfe leisten.
Nektararme Geranien, mit Blütenblättern gefüllte Blüten und Exoten schmecken den Faltern jedoch nicht! Keine gute Idee ist der beliebte Schmetterlingsflieder (Buddleja); als invasive Art kann er unsere heimische Pflanzenvielfalt verdrängen. Dafür freuen sich die Falter über Brennnesseln, Sal-Weide, Fetthenne, Lavendel oder Beeren. Die Vielfalt der Pflanzen auf unseren Balkonen und Gärten wird sich auch in der Insektenwelt widerspiegeln. Schmetterlinge gelten als Indikatoren für den Zustand von Ökosystemen. Findet man viele Schmetterlingsarten, geht es unserer Natur gut. Das kannst du mit dem bloßen Auge erkennen. So werden die grünen Oasen bald zum Schmetterlings-Paradies.
Die Große Brennnessel (Urtica dioica) dient den Raupen von 36 Schmetterlingsarten als Futterquelle.
Die Fetthenne ist gleichzeitig Futterpflanze für die Raupe des Apollo und Nektarpflanze für viele andere Falterarten.
Klee ist ein Schmetterlings-blütler. Der Name stammt vom Aussehen der Blüten und nicht von den Blütenbesuchern.
Wegerich ist die Futterpflanze für die Raupen des Feuerfalters, Kleiner Maivogel und Schneckenfalters.
Weitere Nektarpflanzen für Falter:
Die Kugeldistel wird nicht nur von Schmetterlingsarten, sondern auch Wildbienen umschwärmt.
Vom Weissling bis hin zum Edelfalter, wie dem Kleinen Fuchs, finden sich Falter zum Trinken von Nektar ein.
Wegen des engen und tiefen Blütenkelchs wird Phlox vor allem von Schmetterlingen mit langen Rüssel besucht.
Auch er ist eine ergiebige Tankstelle für zahlreiche Schmetterlinge.
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