Pestizide im Haus und Garten meiden

Gifte werden häufig allzu sorglos im Haus und Garten eingesetzt. An sogenannte "Pflanzenschutzmittel" denkt nun wohl jeder. Aber Pestizide befinden sich ebenso in Produkten, an die man im ersten Augenblick nicht denkt z.B. antibakterielle Seifen und Haushaltsreiniger. Diese Mittel enthalten Biozide, die oft nicht abgebaut werden und verbleiben in unserer Umwelt.

'BienenUNgefährlich' kann gefährlich sein!

Angaben wie „Bienenungefährlich“ auf chemischen Pflanzenschutzmitteln sind oft umstritten, weil trotzdem ein großer Teil der Bienen an diesen Mittel sterben können. Pflanzenstärkende Mittel wie Brennesselauszug sind eine Alternative. Notfalls zu biologischen Mitteln greifen. Aktuelle Infomationen zu einzelnen Mitteln erhält man in der Online-Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL.


Einige Mittel wurden jüngst verboten!

In vielen Haushalten und Gärten schlummern ahnungslos inzwischen verbotene „Pflanzenschutzmittel“, die auch nicht mehr aufgebraucht werden dürfen. Die Reste kostenlos bei der Schadstoffsammelstelle entsorgen!

Liste der Widerrufene und ruhende Zulassungen auf den Seiten des BVL



Alternative: Universalhelfer Brennnesseljauche

Brennessel Grundlage für die Brennesseljauche

Der Sud aus Brennnesseln gilt als Universalhelfer im Haus- und Kleingarten. Er eignet sich sehr gut um unliebsame Gäste an Pflanzen fernzuhalten. Zudem ist er ein kostenloses und sehr wirksames Düngemittel für Gemüsebeet und Zimmerpflanzen. Durch den hohen Stickstoffgehalt der Brennnessel ist die Jauche sehr effektiv in der Bekämpfung von Spinnmilben, Blattläusen und Pilzerkrankungen. Hilft aber auch bei vielen anderen Pflanzenkrankheiten oder Befall von Schädlingen. Ebenso schwören viele Kleingärtner auf Brennnesseljauche zur Verrottungsbeschleunigung beim Kompost. Die Herstellung eines Suds ist denkbar einfach. Du benötigst einen großen Eimer aus Kunststoff oder einen Holzbottich, Wasser und Brennnesseln. Metallgefäße eignen sich nicht.


Brennnesseljauche herstellen

  1. Nur das Brennnesselkraut verwendet. Blüten, Samen oder Wurzeln nicht verwenden und gegebenenfalls abschneiden. Je Liter Jauche benötigst Du drei bis fünf große Brennnesselpflanzen.
  2. Mischungsverhältnis 1 kg Brennnesselkraut zu 10 Liter Wasser. Das Brennnesselkraut gibst du einfach in einen Eimer oder einer alten Regentonne und übergießt es mit dem Wasser (am besten Regenwasser). Den Eimer mit einem Tuch abdecken.
  3. Regelmäßig in den nächsten 2 bis 3 Wochen umrühren. Das Gemisch beginnt nun an zu gären und Schaum bildet sich. Gleichzeitig bildet sich ein schlechter Geruch, den du durch Zugabe von Gesteinsmehl etwas mildern kannst.
  4. Ist die Blasenbildung beendet, noch 1 Woche warten. Dann ist die Brennnesseljauche fertig für den Einsatz und kann verdünnt aber auch pur verwendet werden. Pflanzenteile kannst du entfernen. Zum Beispiel durch ein altes grobes Küchensieb schütten.

Brennesseljauche als Dünger einsetzten

  • Für junge Pflanzen und Setzlinge, mischst du einen Teil Jauche mit zwanzig Teilen Wasser.
  • Große, ältere Pflanzen vertragen eine Konzentration von einem Teil Jauche und zehn Teilen Wasser.
  • Zimmerpflanzen alle zwei Wochen, verdünnt mit einem Teil Jauche zu zwanzig Teilen Wasser. Größere Pflanzen auch häufiger.
  • Den Rasen düngst du mit einem Mischungsverhältnis von einem Teil Jauche und fünfzig Teilen Wasser.
  • Zur Verbesserung des Bodens bei Beeten, kannst du die Jauche auch unverdünnt vor der Bepflanzung einsetzen. Dazu musst du allerdings die Jauche schon im Vorjahr ansetzen und über den Winter abgedeckt wegstellen.
  • Anwendung: direkt auf den Boden aufgetragen, kommen Pflanzenteile wie die Blätter mit der Jauche in Berührung können sie schnell verbrennen.

Brennnesselbrühe gegen Schädlinge einsetzen

  • Mit Wasser im Verhältnis ein Teil Jauche zu zehn Teilen Wasser zu einer Brennnesselbrühe verdünnen.
  • Die Brühe mit einer Gartenspritze gegen Blattläuse und Pilzbefall auf Obst- und Gartenpflanzen versprühen.
  • Nur an einem bewölkten Tag versprühen, denn in der strahlenden Sonne ist mit Verbrennungen auf dem Blattwerk zu rechnen.
  • Je nach Stärke des Befalls im Abstand von wenigen Tagen das Besprühen nun mehrfach wiederholen.
  • Brühe ist Brühe! In einigen Anleitungen wird Brennnesselbrühe aus einem Sud, der 24 Stunden lang gekocht wird, empfohlen. Dieser Sud riecht nicht so stark wie Jauche. Seine Wirkung ist aber gleich einer verdünnten Jauche. Für das Kochen muss viel Energie aufgewendet werden. Aus Klima und Umweltschutzgründen solltest du auf diese Herstellungsart verzichten.

 

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