Auch in diesem Jahr konnten Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen das Mitmach-Set zum Thema Frühblüher bestellen. Knapp 4.000 Kinder und Jugendliche haben dadurch ihren Unterricht nach draußen verlegt und fleißig Frühblüher gepflanzt.
Trotz der Herbst-Kälte haben sich auch die Schüler der 3/4a aus ihrem Klassenzimmer der Carolina-Friess-Grundschule gewagt, um gemeinsam im Rahmen der Aktion „Frühblüher pflanzen!“ Wildkrokusse zu pflanzen. Vorsichtig buddeln die kleinen Bienenretter Löcher in die Erde, bevor sie die Knollen und Zwiebeln einpflanzen. „Gerade nach dem langen Winter fehlt es den geschwächten Bestäubern oft an nahrhaften Pflanzen, die ihnen Pollen und Nektar bieten“, betont Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Mit der Aktion „Frühblüher pflanzen!“ haben insgesamt knapp 4.000 Kinder ein Zeichen für die Biologische Vielfalt gesetzt.
So wie die Kinder der Carolina-Friess-Grundschule. „Ein Teil der Klasse hat das tolle, mitgelieferte Heft über die Biene Sabine durchgearbeitet, während die anderen fleißig Zwiebeln eingesetzt haben“, erzählt Simone Winkler vom Arbeitskreis Lebenswertes Lauingen in Bayern. Dann wurde getauscht, damit alle Kinder auf ihre Kosten kommen. „Ich hatte den Eindruck, dass es den Kids viel Spaß gemacht hat. Unterricht draußen ist mal was anderes“, betont sie. Im Klassenzimmer wächst nun eine Hyazinthe in einem Glas zur genauen Beobachtung. Jeden Tag erleben die Kinder, wie Stängel und Wurzeln ein wenig länger werden.
Gestartet haben die Bienenretter die bundesweite Frühblüher-Aktion im September auf dem Frankfurter Bienenfestival. „Dort haben wir bereits 1.000 kleine Krokus-Sets an Bienenfreunde verteilt“, erzählt Bourgeois glücklich. Nach zwei Monaten geht die Frühblüher-Aktionen nun zu Ende. „Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Bildungseinrichtungen, Lehrkräften und Schülern, die so einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Blütenvielfalt in unseren Städten leisten“, betont der Initiator des Bienenretter-Projekts.
Das Schulkollegium von der Bugenhagenschule Alsterdorf in Hamburg war ebenso von der Aktion begeistert gewesen, „weil sich viele sehr für die Natur interessieren“, berichtet Lehrerin Barbara Hupfeld. Es gäbe aber immer noch Personen, bei denen die Unwissenheit und Vorurteile gegenüber Bienen überwiege. Aussagen wie „du willst doch nicht stechende Insekten anlocken, bloß nicht“, konnte die erfahrene Lehrerin entkräften. „Die Arbeit von engagierten Lehrkräfte im Bereich Nachhaltigkeitsbildung erhält erst langsam eine gebührende Wertschätzung“, ergänzt Bienenretter Bourgeois.
„Unsere Förderschulkinder waren total begeistert“, betont Hupfeld. Insbesondere das ergänzende Schild für die bepflanzte Stelle sei sehr hilfreich gewesen. „So werden auch andere darauf aufmerksam“, erklärt sie. Zuvor sei bereits ein Fußball auf der Fläche gelandet, wo Zwiebeln eingepflanzt wurden. Dank ihres Engagements wird aus der einmaligen Aktion jetzt ein länger andauerndes nachhaltiges Projekt an der Schule mit Insektenhotel und Blühflächen. Sie hofft, dass in Zukunft noch mehr Lehrerkräfte sich für Wildbienen und Insekten begeistern werden.
Die Aktion war ein voller Erfolg – noch vor Ende Oktober waren alle Mitmacht-Sets vergriffen. „Die Rückmeldungen von den Schulen und Kitas sind sehr positiv. Das bestärkt uns in unserer Arbeit“, betont Bourgeois. Die Aktion wurde von Teilnehmern der Deutschen Postcodelotterie gefördert. Wer als Lehrkraft das Thema Frühblüher noch in seinem Unterricht einbauen will, kann die Mitmachhefte „Die Biene Sabine und die Frühblüher“ über den Bienenretter Manufaktur Shop beziehen. Bei den Bienenrettern laufen übrigens schon die Planungen für eine weitere Aktion im Frühling.
