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Biene des Monats: Ackerhummel

Wenn es auf die kalte Jahreszeit zugeht, machen sich Hummeln wie die Ackerhummel auf die Suche nach einem Winterquartier. Dann sind wir Menschen an der Reihe, die pelzigen Bestäuber mit Nistplätzen in einem naturnahen Hausgarten zu unterstützen.

Ackerhummel

Die Ackerhummel ist eine der wenigen Hummelarten, die in Deutschland noch relativ häufig vorkommt. Doch der Name täuscht: die fleißige Bestäuberin fliegt nicht nur in der Nähe von Ackerland umher, sondern brummt auch durch unsere Städte. Beim genauen Hingucken kannst Du die graue Hummel mit der rötlich-braunen Brust und den struppigen Haaren an Wegrändern, in Parks und Gärten vorbeifliegen sehen. „Besonders gut kann man Ackerhummeln von April bis Oktober beobachten“, empfiehlt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter Projekts.

Bis zu 150 Ackerhummeln leben in einem Volk. „Wie bei anderen Hummelarten auch überleben nach dem Spätsommer nur die Jungköniginnen“, erklärt Bourgeois. Sie sind es dann, die sich ab August bis Oktober auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier machen. „Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass sich die Jungköniginnen noch einmal für den Winter kräftigen“, betont der Bienenretter.


Ackerhummeln sind polylektisch, also nicht nur an eine Pflanzenart gebunden, was die Nahrungssuche für sie um einiges erleichtert. Gerne mögen sie den Nektar von Rotklee, Taubnesseln oder Disteln. In ihrem Nest legen sie einen Pollenvorrat an, aus dem sich die Larven selbst bedienen.

Im Frühjahr ist es dann so weit - die frisch gekrönten Königinnen können ausschwärmen und sich eine Unterkunft suchen, um ihr eigenes Hummelvolk zu gründen. Um den Jungköniginnen unter die Flügel zu greifen, sollte man in Hausgärten jetzt im Herbst wilde Ecken lassen, wo sich auch andere Tiere zurückziehen können. „Ackerhummeln sind sehr unkompliziert“, erklärt Bourgeois. Am liebsten nisten sie oberirdisch unter Moospolstern, in Baumhöhlen oder Mauerritzen. Diese Art zieht auch in künstliche Nistkästen von uns Menschen ein, die fleißigen Bestäuber freuen sich aber lieber über einen naturnahen Garten mit natürlichen Nistplätzen.

 

Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?