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Blühphasenmonitoring

Wann fangen welche Pflanzen wo an zu blühen? Mithilfe des interaktiven Blühphasenmonitorings können die Blühphasen von Trachtpflanzen langfristig dokumentiert werden. Dadurch können Forschende Rückschlüsse auf die Entwicklung von Bienenvölkern sowie Auswirkungen des Klimawandels auf den Vegetationszyklus ziehen.

Garten- und Naturfans aufgepasst: beim Blühphasenmonitoring sind Forschende jetzt auf jede Unterstützung angewiesen. Dabei kann der Blühstatus sowie der Standort von Trachtpflanzen gemeldet und auf einer Karte markiert werden. „Diese Meldungen geben Imker*innen Auskunft darüber, ab welchem Zeitpunkt Bestäuber bei welchen Blüten Nahrung finden können“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Mithilfe der Daten kann somit die Entwicklung der Bienenvölker besser bestimmt und Störungen durch Arbeiten an den Völkern minimiert werden. „Aber auch der Zusammenhang mit Bienenkrankheiten wie der Varroamilbe wird dadurch besser messbar. Zudem können anhand des Blühphasenmonitorings mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf die Bestäuber und den Vegetationszyklus der heimischen Pflanzenwelt dokumentiert werden“, ergänzt Bourgeois.

Schlehe / Schwarzdorn
Ende März öffnen sich die ersten Knospen der Schlehenblüten.

Auf der Übersichtskarte des DLR Fachzentrums für Bienen und Imkerei werden alle bisherigen Meldungen aufgelistet. Hierfür werden laut der Website des Fachzentrums Beobachtungstag und Beobachtungsort erhoben, um die Meldungen georeferenziert und zeitlich differenziert wiedergeben zu können. Die Blühphasen der Trachtpflanzen werden eingeteilt in die Kategorie des Blühbeginns, der Vollblüte und dem Blühende. Bei einer Blütenöffnung von bis zu 10 Prozent könne man von einem Blühbeginn sprechen.

Auch in diesem Jahr wird erneut deutlich, welche Auswirkungen die schwankenden Witterungsverhältnisse im Frühjahr auf die Bestäuber haben. „Sobald die Temperaturen frühlingshaft warm sind, werden Hummeln und andere Bestäuber aus ihren Winterquartieren gelockt. Ein plötzlicher Kälteschock lässt die Nektarquellen jedoch genauso schnell wieder versiegen und die Bestäuber werden entkräftet zurückgelassen“, erklärt Bourgeois. Ganze Bienen- und Hummelvölker können so zu Grunde gehen. Durch die bundesweite Erfassung von wichtigen Bienenweidepflanzen kann der Blühbeginn längerfristig in Abhängigkeit zum Witterungsverlauf frühzeitig prognostiziert werden.

 

Text: Elisa Kautzky