Der leuchtend rot-schwarze Körper dieser Wildbiene sticht zwischen den sanften Frühlingsblüten besonders ins Auge. Die Rostrote Mauerbiene lässt sich ab Februar in Siedlungsnähe beobachten, da sie dort genügend Nahrung und Nistmöglichkeiten findet. Mit nur wenigen Kniffen können wir die fleißige Bestäuberin gebührend unterstützen.
Dieser fliegende Frühlingsbote fällt besonders zwischen den bunten Blüten auf: die Rostrote Mauerbiene. „Diese Wildbiene lässt sich an dem dicht behaarten Hinterleib mit der auffallenden, fast leuchtenden rostroten Farbe erkennen und wird bis zu 10 Millimeter lang“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter.
Bereits ab Februar schwirren diese Bestäuber an Waldrändern, Streuobstwiesen und Feldhecken umher, auf der Suche nach Nist- und Nahrungsmöglichkeiten. „Aber auch im Siedlungsbereich fühlt sich die Rostrote Mauerbiene wohl“, so Bourgeois.
Ihr Nistverhalten führt sie häufig in die Nähe des Menschen: So nistet die Rostrote Mauerbiene oft in Trockenmauern, verlassenen Käferfraßgängen, Totholz oder zwischen Gestein. „Die Rostrote Mauerbiene profitiert eindeutig von menschlichen Bienenhotels, da sie nicht wirklich anspruchsvoll bei der Wahl ihres Nistplatzes ist“, erklärt Bourgeois. So besetzt diese Biene so manch unerwarteten Hohlraum im Garten oder am Haus - wie beispielsweise Schlüssel- oder Bohrlöcher.
„Unterstützen kann man diese und andere Wildbienenarten mit weiteren Nistmöglichkeiten, beispielsweise durch waagerecht angeordnete Holzröhrchen oder sauber gebohrte Löcher in Laubholzklötze im Garten oder auf dem Balkon“, erklärt Bourgeois.
Wählerisch ist die Rostrote Mauerbiene auch bei der Auswahl der Pflanzen nicht. „Da sie auf keine Pflanzenart so richtig spezialisiert ist, sammelt sie fleißig Nektar und Pollen von allen Pflanzen, die ihr gerade unter den Rüssel kommen“, so Bourgeois. Im Frühling freut sich die Rostrote Mauerbiene über Frühblüher wie Krokusse und schwirrt gerne auch auf Streuobstwiesen umher. „Da die Rostrote Mauerbiene sich bereits bei niedrigen Temperaturen an die Arbeit macht, kann sie mehr frühe Obstblüten als die Honigbiene bestäuben“, betont Bourgeois. Wenn wir in unseren Gärten und auf unseren Balkonen die Nahrungs- und Nistmöglichkeiten für Wildbienen erweitern, werden wir doppelt belohnt – mit einem Blütenmeer und einer üppigen Ernte.
Text: Elisa Kautzky
Fazit: Woran erkennst du eine Rostrote Mauerbiene?
- rot-schwarzer Körper
- 10 Millimeter lang
- in Siedlungsnähe
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?