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Biene des Monats: Die Garten-Wollbiene – nistet gern wollig warm

Die Garten-Wollbiene sticht nicht nur äußerlich neben ihren „wilden“ Artgenossen hervor, auch ihre Lebensweise unterscheidet sich von anderen Wildbienenarten. Mit nur wenigen Schritten kannst du ihr in deinem Garten oder Balkon einen Nistplatz schaffen.

Garten-Wollbiene

Mit ihrem schwarz-gelben Körper und der spärlichen Behaarung sieht die Garten-Wollbiene der Gemeinen Wespe zum “Verwespeln” ähnlich. „Der auffällig schwarz-gelb gezahnte Hinterleib ist ganz charakteristisch für diese Wollbienenart“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Unterscheiden kannst du die Garten-Wollbiene aber leicht an ihrem Körperumfang: „Im Gegensatz zur Wespe hat diese Wildbiene keine wirkliche Taille, ist ein bisschen pummeliger und ihre gelben Ringe sind schwarz unterbrochen“, betont Bourgeois. Außerdem sind Wespen staatenbildende Bestäuber mit einer Königin an der Spitze, während die Garten-Wollbiene zu den Solitärbienen zählt. 

Während der Fortpflanzungszeit wird in den Wollbienen-Männchen der Beschützerinstinkt geweckt: dann schwirren die auffälligen Bestäuber patrouillierend vor dem Nistplatz umher, verteidigen ihre Nahrungsvorräte. Bei Bedrohung können sie sogar andere Insekten attackieren. „Dafür haben sie dornige Zacken am Hinterleib, die im Notfall auch eingesetzt werden“, erzählt Bourgeois.  Als Mensch brauch man aber keine Angst zu haben. Währenddessen richtet sich das Weibchen gemütlich ein: Wurde ein schönes Plätzchen in einem Erdloch, einer Felsspalte oder einer Lehmwand zum Nistplatz auserkoren, wird es liebevoll mit Pflanzenwolle ausgestattet.

Aufgrund ihrer besonderen Nistart zählt diese Art zur Gattung der Harz- und Wollbienen. Während die Männchen bis zu 18 Millimeter groß werden, wachsen die Weibchen nur bis zu 10 Millimeter. „Bei vielen Wildbienenarten ist das in der Regel andersherum“, so Bourgeois. Aber nicht nur in diesem Aspekt unterscheidet sich die Garten-Wollbiene von ihren Artgenossen, auch beim Schlafen hat sie eine ungewöhnliche Angewohnheit. „Sie kann sich zum Schlafen an einer Pflanze festbeißen und hängen lassen“, so Bourgeois. 

In deinem Garten oder Balkon kannst du diese Wildbiene unterstützen, indem du „Wolle“ tragende Pflanzen wie beispielsweise Deutschen Ziest, Flockenblumen und Kranz-Lichtnelke pflanzt. „Die brauchen sie für ihre Nester“, betont Bourgeois. Aber auch mit pollen- und nektarreichen Pflanzen wie Schwarznessel, Salbei oder Hornklee tust du ihr einen Gefallen. „Zusätzlich kannst du einen kleinen Steinhaufen in einer sonnigen Ecke anhäufen oder einen Baumstamm aufstellen“, schlägt der Bienenretter vor. So kannst du ohne großen Aufwand einen Nistplatz schaffen.

 

Text: Elisa Kautzky

 

Fazit: Woran erkennst du eine Garten-Wollbiene?

  • schwarz-gelb gezahnter Hinterleib
  • wenig Behaarung
  • Männchen größer als die Weibchen

Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?