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Die Gehörnte Mauerbiene – Ein pelziger Frühlingsbote

Im Frühjahr ist diese Wildbiene als eine der ersten Arten unterwegs, um Nektar und Pollen zu suchen. Die Gehörnte Mauerbiene wird im Vergleich zu anderen Mauerbienen bis zu 15 Millimeter groß. Ihr Körper ist schwarz mit rostrotem Pelz. Doch hat sie tatsächlich Hörner, wie es ihr Name verspricht?

Gehörnte Mauerbiene auf Berberitze

Wenn im Frühjahr die ersten Krokusse vorsichtig die Köpfchen aus der Erde strecken und die Temperaturen auf etwa 10°C steigen, ist es für die Gehörnte Mauerbiene an der Zeit, sich auf Nahrungssuche zu begeben. Die ersten Männchen sind bereits im Februar unterwegs, die Weibchen folgen im März – auch wenn es nass und kalt ist. „Damit ist die Gehörnte Mauerbiene eine der ersten Wildbienen, die im Frühjahr unterwegs ist“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Auf ihrer Speisekarte stehen pollen- und nektarrreiche Frühlingsboten wie Krokusse, Sternhyazinthen oder Blausternchen.


Die „Osmia cornuta“ zählt zu den Solitärbienen. Im Süden Deutschlands kommt die Gehörnte Mauerbiene häufiger vor als in Norddeutschland und lebt in Waldrändern, Parks oder Gärten. „Am Blausternchen lässt sie sich gut beobachten“, so Bourgeois. Aber auch Nektar und Pollen von Weiden, Ahorn oder Obstbäumen schmecken ihr. Die Bienchen werden 10-15 Millimeter groß und zählen damit zu den größeren Mauerbienen. Ihr Körper ist schwarz, der Hinterleib hat einen rostrot bis orangenen Pelz. „Die Weibchen haben zwei kleine, gebogene Hörnchen zwischen den Fühlern, die Männchen eine weiße Gesichtsbehaarung“, erklärt Bourgeois. Dennoch sind die Weibchen alles andere als gefährlich – nur im Notfall wehren sie sich.

Bis Mai entwickelt die Gehörnten Mauerbienen einen unstillbaren Hunger auf Pollen und Nektar für sich und ihre Bruthöhlen, danach werden die Eier abgelegt: Vorzugsweise in Hohlräumen wie Mauerritzen, Lehm- und Steinwänden oder Totholz. „Menschengemachte Nisthilfen werden von dieser Art ebenfalls gut angenommen“, ergänzt Bourgeois. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit ist diese Wildbiene in Deutschland nicht gefährdet. „Aber wir müssen ja nicht erst darauf warten, dass die Gehörnte Mauerbiene auf der Roten Liste steht, bevor wir sie mit Nahrungs- und Nisthilfen unterstützen“, betont Bourgeois. Wie viele Insekten ist die Gehörnte Mauerbiene im Frühjahr auf Krokus & Co. angewiesen. „Jetzt im Herbst können wir Frühblüher pflanzen“, so der Bienenretter. Bis Dezember in die Erde gesetzt, blühen sie bereits im Februar. 

Fazit: Woran erkennst du eine Gehörnte Mauerbiene?

  • 10 bis 15 Millimeter groß
  • tiefschwarzer Körper, rot-orangener Pelz
  • Weibchen haben zwei kleine Hörner, Männchen weiße Gesichtsbehaarung

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?