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Biene des Monats: Die Mooshummel – Ein flauschiger Brummer

Diese Hummel ist nicht zu überhören: Mit ihrem hohen Summton kündigt sich die Mooshummel schon von Weitem an. Der gelb-orangene Pelz ähnelt dem der Ackerhummel. Leider ist die Mooshummel in Deutschland mittlerweile stark gefährdet.

Mooshummel
Die Mooshummel. Foto: CC BY 4.0, Åslaug Viken, Wikimedia Commons

Summ. Summ. Summ. Die Mooshummel (bombus muscorum) brummt besonders laut herum. Ab Mai machen sich die Königinnen auf Nest- sowie Nahrungssuche. Besonders anspruchsvoll ist sie dabei nicht: „Insbesondere Disteln, Wiesen-Klee, oder Taubnesseln schmecken dieser Hummel“, erzählt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.


Wie sieht die Mooshummel aus?

Die Mooshummel hat einen gelb-orangenen, fast sandfarbenen Körper mit rötlich-braunem flauschigen Pelz. Bis zu 20 Millimeter kann die Königin groß werden. „Ihren hellen Körper ziert eine dichte, lange und gleichmäßige Behaarung, der Hinterleib hat einen gelblichen Stich“, so Bourgeois. 

Im Gegensatz zu anderen Hummelarten wie der Erdhummel hat die Mooshummel einen langen Saugrüssel. „Damit kommt sie auch an Nektar und Pollen, der tiefer im Blütenkelch liegt“, erklärt er. Nicht selten wird die Mooshummel mit der ebenfalls langrüsseligen Ackerhummel verwechselt.

Wie unterscheidet sich die Mooshummel von der Ackerhummel?

„Der Mooshummel fehlen die schwarzen Härchen am Thorax oder Hinterleib, außerdem ist die Behaarung der Mooshummel gleichmäßiger und dichter als die der Ackerhummel“, erklärt der Bienenretter.

Ackerhummel
Ackerhummel

Wo lebt die Mooshummel?

Die Mooshummel findet man vor allem in der Nähe von Gewässern oder Feuchtgebieten. „Zum Beispiel in Mooren, Sumpfgebieten, an Seen oder Deichen“, zählt Bourgeois auf. In Deutschland und Europa ist der dicke Brummer jedoch selten geworden.

Denn Feuchtgebiete wie Hochmoore verschwinden trotz ihrer wichtigen Funktion als CO2-Speicher immer noch. „Ein Grund dafür ist Ackerlandgewinnung und der Torfabbau für Blumenerde“, erklärt der Bienenretter-Initiator. Ein Großteil der handelsüblichen Erde enthält Torf, das aus den Mooren gewonnen wird. „Nur noch fünf Prozent des ursprünglichen Moorvorkommens gibt es in Deutschland“, betont Bourgeois.

In Deutschland steht die Mooshummel bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten unter der Kategorie „stark gefährdet“. Je mehr ihr Lebensraum schwindet, desto schwerer wird es für die Mooshummel einen geeigneten Nistplatz zu finden.

Wie nistet die Mooshummel?

Nach dem Überwintern suchen sich die Jungköniginnen ein oberirdisches Nest. „Dieses finden sie beispielsweise unter Moos- oder Grasbüscheln sowie in verlassenen Vogelnestern“, so Bourgeois. Damit es der Nachwuchs kuschelig warm hat, kleidet die Mooshummel das Nest mit Moos aus.

Wie können wir der Mooshummel helfen?

Mit hummelfreundlichen Pflanzen wie Disteln, Taubnessel oder Rotklee können wir der Mooshummel eine Freude bereiten. „Außerdem sollte man als nachhaltige:r Gärtner:in auf torffreie Blumenerde zurückgreifen – oder sie selbst mit Kompost mischen. Vorsicht bei Bio-Blumenerde. Selbst sie kann bis zu 80 Prozent Torf enthalten“, betont Bourgeois.

Alternativ bietet sich Blumenerde aus naheliegenden Kompostierungsanlagen an oder der Kompost wird im eigenen Garten angesetzt. Dadurch unterstützen wir das Klima sowie den Erhalt der letzten verbleibenden Moore und somit zahlreicher Tier- und Pflanzenarten in Europa.

Fazit: Woran erkennst du eine Mooshummel?

  • Bis zu 20 Millimeter groß
  • Gelb-orangener Körper mit langer, dichter, flauschiger Behaarung
  • Lauter und hoher Summton
  • Lebt in Feuchtgebieten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?