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Biene des Monats: Zaunrüben-Sandbiene – Eine gesellige Nisterin

Ein Drittel unserer Wildbienen sammelt ausschließlich Pollen von bestimmten Pflanzenarten. So auch die Zaunrüben-Sandbiene. Sie war Wildbiene des Jahres 2015 und nistet gerne in Gesellschaft.

Zaunrüben-Sandbiene
Zaunrüben-Sandbiene. Foto: Aiwok, CC BY-SA 4.0

Die braun behaarte Wildbiene mit dem dunklen Hinterteil sieht der Honigbiene zum Verwechseln ähnlich. Die Zaunrüben-Sandbiene wird bis zu 13 Millimeter groß und fliegt vor allem von Mai bis Juni, manchmal auch bis in den August umher. „Diese solitäre Wildbiene hat sich auf eine Pflanzenart spezialisiert, die Zaunrübe“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.


Die Zaunrübe gibt es sowohl als männliche als auch weibliche Pflanze. Um vollständig satt zu werden, muss die Zaunrüben-Sandbiene deshalb beide Arten anfliegen. „Die männlichen Blüten spenden hierbei den Pollen, die weiblichen den Nektar“, so Bourgeois.

Wie unterscheide ich die Zaunrüben-Sandbiene von der Honigbiene?

Zaunrüben-Sandbienen sind etwas kleiner und haben einen schlankeren Körper als Honigbienen. Außerdem sammeln sie den Pollen mithilfe ihrer langen Beinbehaarung der Hinterbeine. „Das sieht ein bisschen aus wie gelbe Beinbehaarung“, sagt Bourgeois. Bei Honigbienen seien die Hinterbeine dagegen etwas breiter und mit einem eigenen Pollenkörbchen ausgestattet.

Wo lebt die Zaunrüben-Sandbiene?

Die Zaunrüben-Sandbiene bevorzugt eher das tiefere Gebirge, vor allem im Süden Deutschlands. Dort schwirrt sie sowohl in offenen Landschaften, Waldrändern und an warmen Flussgebieten umher, aber auch in menschengemachten Hecken, Gärten und Parks.

Wie nistet die Zaunrüben-Sandbiene?

Diese Wildbiene nistet gerne in der Nähe von sandigen Wegen oder Zäunen – nicht zuletzt, wenn dort ein paar leckere Zaunrüben wachsen. „Die Zaunrüben-Sandbiene ist ein unterirdischer Bodenbrüter“, erklärt der Bienenretter. Das bedeutet, dass sich diese Wildbiene Niströhren in sandig-lehmige Stellen im Boden gräbt, manche bis zu 10 Zentimeter tief. 

„Die Nesteingänge werden zum Schutz vor Hitze vorsichtig verschlossen“, so Bourgeois. Die Zaunrüben-Sandbiene ist als gesellige Nisterin bekannt, da sie in Kolonien nistet – manchmal mit bis zu 100 Nestern auf einmal!

Ist die Zaunrüben-Sandbiene in Deutschland gefährdet?

Bisher kommt sowohl die Zaunrübe als auch die gleichnamige Sandbiene noch relativ häufig in Deutschland vor. Dennoch ist Vorsicht geboten, wie bei allen Wildbienen, die sich auf eine Pflanze spezialisiert haben. „Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, wurde die Zaunrüben-Sandbiene deshalb 2015 auch zur Wildbiene des Jahres gekürt“, erklärt Bourgeois.

Wie kann ich die Zaunrüben-Sandbiene unterstützen?

Mit Nistplätzen und Nahrungsquellen – so eignen sich im Garten freie Stellen im Boden als Nistplätze für verschiedene Bodenbrüter. „Hier gilt einfach mal ein bisschen Wildnis zuzulassen und es zu vermeiden, den Boden regelmäßig umzugraben“, betont Bourgeois. Zusätzlich unterstützt man diese Wildbiene mit einem ausreichenden Angebot an Zaunrüben, sowohl männliche als auch weibliche.

„Zaunrüben sind kein Unkraut, auch wenn viele es dafür halten“, so Bourgeois. Also gerne mal stehen lassen oder sogar zusätzliche Zaunrüben pflanzen. „Das geht auch auf dem Balkon“, betont Bourgeois. Aber Achtung – die Beeren der Zaunrübe gelten als giftig. „Besser Handschuhe tragen, sobald man mit Bestandteilen der Pflanze wie Blättern, Wurzeln und Stängeln arbeitet, da bereits der Hautkontakt zu Reizungen führen kann“, warnt der Bienenretter.

Zudem kann man den Wildbienenexpert:innen bei der Sammlung von Daten zum Vorkommen dieser Wildbiene helfen, beispielsweise dem Wildbienen-Kataster. Von Anfang Mai bis Anfang August können wir die Expert:innen beim Beobachten von Zaunrüben sowie dem Vorkommen der Zaunrüben-Sandbiene unterstützen. Weitere Infos unter wildbienen-kataster.de

Fazit: Woran erkennst du eine Zaunrüben-Sandbiene?

  • Braun behaarter Körper, dunkles Hinterteil
  • Ähnelt der Honigbiene
  • Lange Beinbehaarung an den Hinterbeinen
  • Bis zu 13 Millimeter groß
  • Auf Zaunrüben zu beobachten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?