· 

Biene des Monats: Senf-Blauschillersandbiene – Eine kommunale Nisterin

Ein langer Name für eine besondere Biene: Die Senf-Blauschillersandbiene war 2019 Wildbiene des Jahres. Sie fliegt bevorzugt Senfblüten an, nistet im Sand und hat einen blau schimmernden Körper.

Senf-Blauschillersandbiene
Foto: Von S. Rae aus Scotland, UK - Andrena (Agandrena) agilissima, CC BY 2.0

Die Senf-Blauschillersandbiene (Andrena agilissima) erkennt man zum einen an ihrem auffälligen Aussehen, zum anderen an ihrer flinken Flugart – eine „busy bee“, die von Mai bis Anfang Juli auf Nahrungssuche ist. Da sie in Deutschland mittlerweile als gefährdet gilt, wurde dieser Brummer 2019 zur Wildbiene des Jahres gekürt.


Wie sieht die Senf-Blauschillersandbiene aus?

Diese Biene könnte man auf den ersten Blick mit einer großen Fliege verwechseln: Der schlanke Körper schimmert blau metallisch, die Flügel haben ebenfalls einen blauen Schimmer, die Behaarung an Kopf, Brust und Hinterbeinen ist weiß. Die Weibchen tragen ein Pollenhösschen an den Hinterbeinen. Sowohl Männchen als auch Weibchen werden etwa 13-15 Millimeter groß und sind damit nur minimal kleiner als die Honigbiene.

Wie nistet die Senf-Blauschillersandbiene?

Die Senf-Bauschillersandbiene baut ihr Nest im Erdboden. Da ist es gut vor Regen und Nesträubern geschützt. Dafür gräbt sie sich Hohlräume in die Erde oder in Steilwände aus Sand. Das Besondere an dieser Wildbiene: Sie nistet „kommunal“. „Bei dieser Nistweise teilen sich verschiedene Bienen einer Art die gleichen Gänge im Erdboden, um ihre Nester zu bauen.

Zwar hat jedes Weibchen ihre eigenen Brutzellen, die sie mit Pollen füllt, die Einfluglöcher werden aber gemeinsam genutzt“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Sozusagen ein Mehrgenerationen-Bienenhaus. „Dadurch wird ein Nistplatz effektiv genutzt und kann leichter vor Feinden geschützt werden. Die Männchen halten draußen Wache, während die Weibchen im Nest sich um den Nachwuchs kümmern“, so Bourgeois.

Wo lebt die Senf-Blauschillersandbiene?

Wie es ihr Name verrät, hat diese Wildbiene eine Vorliebe für gelbe Senfblüten des Acker-Senfs, aber auch Raps steht bei ihr ganz oben auf der Speisekarte. „Die Senf-Blauschillersandbiene ist auf Kreuzblütler spezialisiert, bestäubt also ausschließlich diese Pflanzen“, erklärt Bourgeois. Neben Senf und Raps zählen dazu Leindotter, Winterkresse oder Ölrettich. „Bis die Hauptflugzeit der Bienen beginnt, sind viele Rapsfelder leider schon verblüht“, bedauert der Bienenretter.

Ist die Senf-Blauschillersandbiene gefährdet?

Mittlerweile kommt die Senf-Blauschillersandbiene relativ selten vor. „Sie steht bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten“, betont Bourgeois. Um darauf aufmerksam zu machen, wie gefährdet diese Wildbienenart ist, hat das Kuratorium der Wildbiene des Jahres die Senf-Blauschillersandbiene zur Jahresbiene 2019 gewählt.

Denn zwar kann sie weit fliegen, findet aber nicht immer ausreichend Nektar und Pollen am Nistplatz. “Die intensive Landwirtschaft sowie der Einsatz von Pestiziden auf Rapsfeldern führt zu einem Verlust an Biodiversität”, betont Bourgeois.

Das hat zur Folge, dass immer mehr Nester von den tatsächlichen Blütenangeboten entfernt gebaut werden müssen. Wer ein bisschen Platz im Garten oder auf dem Balkon hat, kann den Wildbienen mit Kreuzblütlern helfen, die von Mai bis Juli blühen – wie beispielsweise dem Ackersenf. Über den freuen sich auch andere Insekten. Weitere Infos unter wildbienen-kataster.de

Fazit: Woran erkennst du eine Senf-Blauschillersandbiene?

  • Blau-schwarz schillernder Körper und Flügel
  • 13-15 Millimeter groß
  • Am Ackersenf zu beobachten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?