Wie andere Sandbienen gräbt sich auch die Bärtige Sandbiene eigene Hohlräume in den Sand. Um zu ihren unterirdischen Nestern zu gelangen, taucht sie mal kurz ab. Manchmal bis zu 60 Zentimeter tief.
Von Ende März bis Anfang Juli ist die Bärtige Sandbiene (Andrena barbilabris) unterwegs, sammelt Pollen und hält Ausschau nach geeigneten Nistplätzen. Wie schon ihr Name verrät, fühlt sich diese Wildbiene vor allem auf sandigem Grund wohl. „Man kann sie in Sand- und Kiesgruben, an Waldrändern oder Ruderalflächen beobachten“, erzählt Bourgeois.
Mit einer Größe von bis zu 12 Millimetern gilt diese Sandbiene als eher kleine bis mittelgroße Wildbiene. Die Weibchen tragen einen fuchsroten Pelz, der Körper ist schwarz, das Gesicht hell behaart. Der Pelz der Männchen ist hellgrau, fast silbrig glänzend.
Welche Pflanzen fliegt die Bärtige Sandbiene am liebsten an?
Die Bärtige Sandbiene sammelt polylektisch Pollen, das heißt, nach „Zufallsprinzip“. Somit ist sie nicht auf nur eine Art spezialisiert und profitiert von pollen- und nektarreichen Pflanzen in ihrer Umgebung.
Wie nistet die Bärtige Sandbiene?
Die Bärtige Sandbiene nistet endogäisch, das bedeutet, sie gräbt ihre Hohlräume unterirdisch. „Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Wildbienen nistet unter der Erde. Das ist kaum bekannt.“, erklärt der Bienenretter. Die Bärtige Sandbiene braucht dafür nur ein Plätzchen mit lockerer Erde und vor allem eine Bausubstanz: Sand. „Die Bärtige Sandbiene wird auch ‚Schwimmende Sandbiene‘ genannt, da es aussieht, als ob sie im Sand schwimmt, wenn sie zu ihrem Nachwuchs abtaucht“, sagt Bourgeois.
Wie tief graben Sandbienen ihr Nest?
Sandbienen können für ihre Nistplätze bis zu 60 Zentimeter tiefe Gänge graben. Dort werden dann die Eier abgelegt. „Die Bärtige Sandbiene nistet auch in Kolonien, das heißt, dass sich an einem Nistplatz gleich mehrere Weibchen niederlassen. Noch eine Besonderheit dieser Wildbiene“, so Bourgeois.
Ist die Bärtige Sandbiene gefährdet?
In ihrer Heimat Europa kommt die Bärtige Sandbiene immer seltener vor, ihr Bestand gilt als bedroht. „Die Bärtige Sandbiene steht in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten“, betont Bourgeois. Um sie zu schützen, hilft es, das Nektar- und Pollenvorkommen in unseren Gärten und Balkonen mit bienenfreundlichen Pflanzen zu erhöhen. „Um die Nester nicht zu beschädigen, sollten wir gerade von April bis in den Sommer aufpassen bei Umgrabungsarbeiten im Garten“, sagt Bourgeois.
Fazit: Woran erkennst du eine Bärtige Sandbiene?
- Weibchen fuchsrot, Männchen silbrig glänzend
- Bis zu 12 Millimeter groß
- Nistet unterirdisch, auf sandigen Flächen
- Polylektisch
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?