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Biene des Monats: Die Heidehummel - Eine flexible Brummerin

Wer summt denn da? Die kleine Heidehummel ist für einen besonders hohen Summton bekannt. Sie lebt auf offenen Flächen und kann sowohl ober- als auch unterirdisch nisten. Dennoch wurde sie in Deutschland bereits als gefährdet eingestuft.

Heidehummel
Foto: Ivar Leidus, CC BY-SA 4.0

Die kleine Heidehummel schwirrt von März bis September auf offenen Flächen und Landschaften umher. Zwischen Moorgebieten, Sandflächen, Heidelandschaften oder Gebirgen mit etwas Totholz fühlt sie sich besonders wohl. Diese Hummelart ist auch unter dem Namen Sandhummel bekannt und vor allem in Nordeuropa verbreitet. “Man erkennt sie an ihrem besonders hohen Summton”, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.


Wie nistet die Heidehummel?

Ab Ende März schwingen sich die Königinnen in die Lüfte, um einen geeigneten Nistplatz und Vorräte zu finden. Nach einem langen Winter keine so einfache Angelegenheit. Ihr Vorteil: Heidehummeln nisten sowohl ober- als auch unterirdisch.

Hierbei nutzen sie vorhandene Hohlräume, wie bereits genutzte Nester von Mäusen, Vögeln oder Eichhörnchen. Ebenfalls Moospolster eignen sich als Nistplatz für diese Hummel. „Für die Heidehummel sind verlassene Nester besonders praktisch, da sie das vorgefundene Material für den eigenen Nestbau verwenden kann“, sagt Bourgeois.

Welche Pflanzen bestäubt die Heidehummel?

Die Heidehummel bestäubt ganz verschiedene Pflanzenarten. „Für ihren Nachwuchs sammelt diese Hummelart Pollen von Nessel- und Kleesorten, Heidel- oder Brombeeren und Weiden“, zählt Bourgeois auf. Bis in den September können wir diese fleißige Hummel bei der Arbeit beobachten.

Als kurzrüsselige Art zählt die Heidehummel zu den sogenannten Pollenstorern. Diese Hummelarten „recyceln“ alte, unbewohnte Brutzellen zu einem Pollenspeicher. „Meistens liegt dieser in der Nähe der bewohnten Brutzellen, um bei Bedarf jederzeit etwas Futter für die Larven holen zu können“, erklärt Bourgeois. Mit bis zu 120 Hummeln pro Volk ist der Staat der Heidehummelkönigin eher klein. Zum Vergleich: Ein Baumhummel-Volk kann bis zu 400 Tiere zählen.

Wie unterscheide ich die Heidehummel von der Gartenhummel?

Optisch ähnelt die Heidehummel mit ihren gelben Querbinden leicht der Gartenhummel. Bei genauer Betrachtung kannst du sie aber ganz gut unterscheiden: Die Heidehummel hat nämlich einen viel kleineren Kopf sowie ein kürzeres Gesicht. Der Körper der Heidehummel ist schwarz mit zwei gelben Streifen sowie einem weißen Hinterleib und die Behaarung hellgelb.

„Die Heidehummel zählt zu den kurzrüsseligen Arten“, erklärt Bourgeois. Die Königin kann bis zu 18 Millimeter groß werden, die Arbeiterinnen und Drohnen bis zu 14 Millimeter und damit deutlich kleiner als die Gartenhummel. Zudem lebt die Gartenhummel vor allem an Waldrändern, Streuobstwiesen, Gärten und Parks - also eher in Siedlungsnähe.

Ist die Heidehummel gefährdet?

Die Heidehummel gilt in Deutschland als gefährdet und wird auf der Roten Liste der gefährdeten Arten unter der Kategorie 3 aufgefasst. In manchen Regionen ist sie bereits vom Aussterben bedroht. “Wenn nährstoffarme Biotope wie Hochmoore und Heidelandschaften zerstört werden, schwindet auch der Lebensraum zahlreicher Insekten”, betont Bourgeois.

Zeit zu handeln! Indem wir Nessel- und Kleearten wie Taubnesseln und Wiesenklee in unseren Gärten und Balkonen pflanzen bzw. tolerieren, können wir die Heidehummel bei der Nahrungssuche unterstützen. „Alte Nester von Vögeln oder Eichhörnchen in den Bäumen sollten nicht entfernt werden, damit die Tiere auch einen Platz zum Nisten finden “, ergänzt Bourgeois. Gleiches gilt für Moospolster. Dazu können wir beim Kauf von Blumenerde darauf achten, dass sie torffrei ist.

Fazit: Woran erkennst du eine Heidehummel?

  • Bis zu 18 Millimeter groß
  • Nistet ober- und unterirdisch
  • Kleiner Kopf, kleines Gesicht
  • Pollenstorer

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?