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Biene des Monats: Die Zwergharzbiene – Eine kreative Nisterin

Die kleine Harzbiene fällt durch ihre besondere Nistweise auf. Statt unterirdische Tunnel zu graben, klebt sie ihre Brutzellen mit Harz an Bäume und Steine fest.

Zwergharzbiene
Foto: Dick Belgers, CC BY 3.0

Die Zwergharzbiene (Anthidiellum strigatum) ist auch unter dem Namen der Kleinen Harzbiene bekannt. Sie kommt überwiegend in Europa vor, in Deutschland ist diese Wildbienenart vor allem im Süden und Osten zugegen. Dennoch steht die Zwergharzbiene in Deutschland bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten und ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.


Wie sieht die Zwergharzbiene aus?

Die Zwergharzbiene wird etwa bis zu 7 Millimeter lang. Ihr Körper gleicht dem einer Wespe: Schwarz mit gelben Querbinden, selbst die Beine sind gelb. “Dafür hat die Zwergharzbiene eine dichtere, fast borstige Behaarung und ihr Körper ist definitiv kleiner und kompakter als der einer Wespe”, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Am Bauch trägt die Zwergharzbiene eine grauweiß-gelbe Bauchbürste zum Pollensammeln, das Gesicht ist schwarz behaart. 

Wie lebt die Zwergharzbiene?

Als wärmeliebende Art ist sie von Juni bis Mitte September unterwegs. Die Zwergharzbiene lebt in der freien Natur in Kiefernwäldern und Steinbrüchen, kommt aber auch in sonnigen Gärten und Parks zurecht. Trockenrasen und Sandböden sind ebenfalls beliebt, genau wie Sand- und Kiesgruben. Sogar in den Alpen, bei 2000 Meter Höhe, kommt diese Wildbiene vor.

 Zum Nisten wird die kleine Harzbiene besonders kreativ: Aus Kiefernharz baut die kleine Biene Brutzellen im Freien - daher auch ihr Name. Die dunkelbraunen, tropfenförmigen Brutzellen haben etwa einen Zentimeter Länge und werden an Baumstämme, Zweige, Pflanzenstängel, Felsen oder Steine festklebt, was sich gerade in der Nähe befindet. „Am unteren Ende der Nistzelle kann man eine Art Rüssel erkennen, der etwas Luft durchlässt“, erklärt Bourgeois.

Der Nachwuchs überwintert als Ruhelarve im Kokon. Damit die Brut der Zwergharzbiene es kuschelig warm hat, sind ihre Nester stets der Sonne zugewandt. Zur Tarnung und dem Schutz vor Feinden, bedeckt die kleine Biene ihre Brutzellen mit Stückchen aus Baumrinde.

Welche Pflanzen bestäubt die Zwergharzbiene?

Die Bauchsammlerin ist polylektisch und hat somit keine spezielle Pflanzenart, auf die sie spezialisiert ist. „Dennoch hat die Zwergharzbiene ein paar Lieblingspflanzen“, sagt Bourgeois. Dazu zählen beispielsweise Hornklee und Kronwicke aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Ansonsten sammelt sie den Pollen von ganz verschiedenen Pflanzen mit ihrer Bauchbürste.

Wie kann ich die Zwergharzbiene unterstützen?

Durch das Pflanzen von Schmetterlingsblütlern wie Hornklee oder Kronwicke im Garten oder auf dem Balkon kannst du die Nahrungsvielfalt für diese und andere Wildbienen erhöhen. „Am besten auf einen ausgewogenen Mix achten, damit in der Flugzeit von Juni bis September durchgehend etwas blüht“, empfiehlt Bourgeois. Durch den Schutz unserer Kiefernwälder schützen wir auch die besondere Nistweise dieser Wildbiene.

Fazit: Woran erkennst du eine Zwergharzbiene?

  • bis zu 7 Millimeter groß
  • schwarzer Körper mit gelben Querbinden
  • ähnelt dem Körper einer Wespe
  • von Juni bis September unterwegs
  • oft an Schmetterlingsblütlern zu beobachten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?