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Biene des Monats: Die Schwarze Mörtelbiene - Eine talentierte Handwerkerin

Zum Nisten stellt die Schwarze Mörtelbiene ihren eigenen Mörtel her. In Deutschland ist die Wildbiene vom Aussterben bedroht.

Weibchen
Das Weibchen der Schwarzen Mörtelbiene. Foto: Gidip, CC BY-SA 3.0

Ein Naturschutzgebiet im Osten Baden-Württembergs: Zwischen Felsen und Steinen leben dort vereinzelte Artgenossen der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parietina). Von April bis Juni sind die Weibchen unterwegs und suchen Nahrung und Nistplätze.

Mit bis zu 18 Millimetern zählt die Schwarze Mörtelbiene zu den mittelgroßen Wildbienen. Die Männchen erkennt man an den hellen Flügeln und dem braun-gelben Pelz, die Weibchen haben dunkle Flügel und eine schwarze Färbung.


Wo lebt die Schwarze Mörtelbiene?

Besonders wohl fühlt sie sich in der Nähe von Trockenhängen, Steinbrüchen oder Kiesgruben. „Die Schwarze Mörtelbiene baut ihre Nester aus Lehm und Stein auf Felsen, Gesteinsbrocken, an Trockenmauern oder Hauswänden“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Hierfür stellt sie ihren eigenen Mörtel her.

Die solitär lebende Wildbiene ist vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. In Deutschland kommt sie leider nur noch selten vor. Das liegt vor allem an der Intensivierung der Landwirtschaft sowie dem Einsatz von Pestiziden, durch die es immer weniger pollenreiche Nahrungspflanzen für Insekten gibt. Auch Gelegenheiten zum Nisten an Felsen und Natursteinmauern schwinden in Deutschland.

Kein Wunder, dass die Schwarze Mörtelbiene mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. “In Deutschland findet man nur noch im südlichen Saarland und Teilen Baden-Württembergs vereinzelte Population“, sagt Bourgeois.

Wie kann ich die Schwarze Mörtelbiene unterstützen?

Um die Schwarze Mörtelbiene zu unterstützen, kannst du ihre Lieblingsblumen in deinem Garten oder Balkon pflanzen. Schmetterlingsblütler wie Hornklee und Esparsette schmecken ihr besonders gut. „Aber auch Lippenblütler wie der Wiesensalbei sind wertvolle Pollenquellen für diese und andere Bienenarten“, ergänzt Bourgeois.

Als Bauchsammlerin nimmt diese Biene den Pollen mit ihrer Bauchbürste auf, um ihn zum Nest zu transportieren. Die Larven schlüpfen zwischen Mai und Juni. Dann verpuppen sie sich wie ein Schmetterling und überwintern im Kokon, bis sie im Frühjahr das Licht der Welt erblicken.

Fazit: Woran erkennst du eine Schwarze Mörtelbiene?

  • bis zu 18 Millimeter groß, etwas größer als Honigbienen
  • schwarze Färbung bei Weibchen, braun-gelber Pelz bei Männchen
  • von April bis Juni unterwegs
  • oft an Hornklee und Esparsette zu beobachten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?