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Die Mischung macht's

Die Ernährung ist ein Schlüsselfaktor bei der Bekämpfung des Rückgangs an Bestäuberinsekten, insbesondere bei Wildbienen. Der Nährstoffgehalt von Pollen je nach Pflanzenart variiert. Obwohl wir recht viel über den Pollenwert von Honigbienenfutterpflanzen wissen, wissen wir über den Nährwert von Wildbienenfutterpflanzen bisher erstaunlich wenig. Dabei wäre dies für Renaturierungsmaßnahmen in Stadt und Land dringend nötig.

Wildblumenwiese
Bild von Cunigunde auf Pixabay

 

Weitgehend unbekannt sind auch Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Bienen in unterschiedlichen Blühflächen. In einer Studienarbeit sind Wissenschaftler der Cornell University in den USA der Frage nachgegangen, wie der Pollennährwert (Eiweiß- und Fettgehalten) von mitblühenden Pflanzenarten den Besuch von Wildbienen beeinflusst.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass der Nährwert der Pollen entscheidend ist und sogar die Vielfalt der besuchenden Wildbienenarten beeinflusst. Aber eine gezielte Anpflanzung von Pflanzen mit hohem Nährstoffgehalt allein reicht nicht aus, es bedarf offensichtlich auch Pflanzen mit ergänzenden Nährwerten, um die Bedürfnisse von Wildbienen zu erfüllen.

 

Die Erkenntnisse decken sich mit unseren Erfahrungen im Bienenretter-Projekt, dass Blühmischungen mit nur wenigen Wildblumenarten kaum oder nur von wenigen Bienenarten angeflogen werden. Hoffentlich wird man bald auch in Europa an dem Thema forschen, damit Blühmischungen besser auf die Bedürfnisse von Wildbienen abgestimmt werden können.

 

Quelle: Pollen nutrition structures bee and plant community interactions https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2317228120