· 

Na, wer bist denn du? Die Platterbsen-Mörtelbiene

Die Platterbsen-Mörtelbiene ist - wie es der Name verrät - auf Schmetterlingsblütler wie die Knollen-Platterbse spezialisiert.

Diese auffällige Wildbiene ist von Juli bis in den August in ganz Deutschland unterwegs: Die Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum) zählt zur Gattung der Mörtelbienen und lebt solitär. Du kannst sie am besten auf Schmetterlingsblütlern beobachten.

Platterbsen-Mörtelbiene
Foto: Anne Marie van Dam auf Pixabay. Platterbsen-Mörtelbiene auf einer Platterbsen-Blüte.

Wie sieht die Platterbsen-Mörtelbiene aus?

“Diese Wildbiene sieht der Honigbiene sehr ähnlich und wird häufig für eine solche gehalten”, sagt der Bienenretter. Die Weibchen der Platterbsen-Mörtelbiene werden bis zu 15 Millimeter groß, die Männchen bis zu 14 Millimeter – damit zählt die Wildbiene zu den größeren Wildbienen. Im Vergleich: Die Honigbiene wird bis zu 19 Millimeter groß.

Beim Blütenbesuch spreizt die Platterbsen-Mörtelbiene ihren Hinterleib nach oben - das machen Honigbienen in der Regel nicht. Der schwarze, schlanke Körper hat helle Haarbinden am Hinterleib. Die Weibchen sind gelbbraun behaart, die Männchen weiß oder braun. Die Weibchen erkennt man dazu an der goldenen Bauchbürste, mit der sie den leckeren Pollen sammeln.

Wo lebt die Platterbsen-Mörtelbiene?

Da diese Biene im Siedlungsraum heutzutage oft mehr Nahrungsquellen und Nistplätze findet, als in der freien Natur, findest du sie mittlerweile auch in Städten und Dörfern. Wer weiß, vielleicht wird die Platterbsen-Mörtelbiene im Sommer zu deiner neuen Nachbarin? Insbesondere, wenn du für sie Schmetterlingsblütler im Garten oder auf dem Balkon pflanzt. Generell bevorzugt die Platterbsen-Mörtelbiene trockene Flächen wie Magerrasen, Ruderalstellen, Brachen, Sandgruben oder trockene Böschungen.

“Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft sind viele Bestände dieser Wildbienenart an manchen Orten zurückgegangen”, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Bislang gilt diese Wildbiene auf Bundesebene noch nicht als gefährdet. “Darauf müssen wir ja auch nicht erst warten, um sie zu schützen”, betont Bourgeois.

Welche Pflanzen bestäubt die Platterbsen-Mörtelbiene?

Die Platterbsen-Mörtelbiene hat ein oligolektisches Bestäubungsverhalten, das bedeutet, sie ist auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. In diesem Fall auf Schmetterlingsblütler wie die Knollen-Platterbse oder Duft-Wicke, aber auch Lippenblütler wie den Lavendel besucht sie. Den Pollen sammeln die Weibchen mit ihrer Bauchbürste.

Wie nistet die Platterbsen-Mörtelbiene?

Diese Platterbsen-Mörtelbiene nistet endogäisch, also bevorzugt im Erdboden in bereits vorhandenen Hohlräumen. Sie baut ihre Nester aber auch in Mauerfugen, Felsspalten, Ziegel oder Steilwände. „Für ihre Brutzellen stellt sie einen eigenen Mörtel aus Lehm und Sand her - typisch für die Mörtelbienen”, erklärt Bourgeois. Damit kleidet sie die Brutzelle aus und verschließt sie am Ende, damit der Nachwuchs vor Fressfeinden geschützt ist.

Fazit: Woran erkennst du eine Platterbsen-Mörtelbiene?

  • bis zu 15 Millimeter groß
  • schwarzer Körper mit hellen Hinterleibsbinden
  • bestäubt gerne Platterbsen
  • Weibchen mit goldener Bauchbürste
  • nistet in vorhandenen Hohlräumen, Fels- oder Mauerspalten

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?