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„Die Kinder sollen die Natur wieder als etwas Schützenswertes kennenlernen“

Nach der fatalen Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal hat die Biologin Ragna Neumann-Franz sich dafür eingesetzt, die Natur in der Region wieder zum Blühen zu bringen. Was ist seitdem passiert?

Blumenwiese
Foto: Pixabay

Unter dem Motto "Schüler machen wieder bunt" arbeiten die Kinder der Aloisius-Grundschule in Ahrweiler an Projekten, die nicht nur den zerstörten Lebensraum wieder aufbauen, sondern auch ein Bewusstsein für Naturschutz schaffen. Denn auch Bienen und andere Tiere haben ihr Zuhause bei der Flutkatastrophe 2021 verloren, während Grünflächen zerstört wurden.

Die Biologin Dr. Ragna Neumann-Franz engagiert sich, um die Natur in der Region nach den Verwüstungen wieder aufblühen zu lassen. Gemeinsam mit den Kindern der örtlichen Grundschulen hat die Biologin Hochbeete bepflanzt und Bienenweiden angelegt, sowie Krokusknollen der Bienenretter Manufaktur in den Schulgarten gesetzt. Auch auf dem Gelände der Aloisius-Grundschule summt und brummt es auch dank der Unterstützung der Bienenretter mittlerweile wieder.

Blühfläche
Es blüht wieder an der Aloisusgrundschule. Foto: Neumann-Franz.

Spannende Projekte im Unterricht

Zwei Klassen besucht die Biologin regelmäßig, als Unterstützung im Sachunterricht. Dabei arbeitet sie auch mit pädagogischen Materialien des Bienenretter Bildungsprojekts.  “Insgesamt haben wir mehrere erfolgreiche Schulprojekte durchgeführt, meist zum Thema heimische Wildtiere und was sie benötigen“, erzählt Neumann-Franz. Ihr Ziel: „Die Kinder sollen die Natur wieder als etwas Schützenswertes kennenlernen. Das ist nach der zerstörerischen Flut nicht selbstverständlich”, sagt sie.

Ein weiteres Highlight in Bad Neuenahr-Ahrweiler sind die drei gelben Bienenautomaten, die die Biologin betreibt, und zwar „gerne und gewissenhaft, um auf die Bedeutung von gebietseigenem Saatgut hinzuweisen.“ In diesem Zuge hat sie auch einige Blühflächen angelegt.

Ein Ehrenamt wird zum Beruf – und die Mission geht weiter

Seit September 2024 arbeitet sie zudem als Projektkoordinatorin im Rahmen der „Fluthilfe Ahrtal für NAK-karitativ e.V. für nachhaltige Entwicklungs-Projekte im Ahrtal”, wo sie “grüne Räume der Begegnung“ schafft. Ein erfolgreiches Jahr! 

„Aus Ehrenamt wurde eine Anstellung für etwas, das ich liebe“, sagt sie. Ihr privates Engagement führt sie dennoch weiter. „Ich konzipiere, organisiere Projekte und suche nach passender Finanzierung”, erklärt die Biologin.

Hochbeete
Nach der Flutkatastrophe pflanzte Neumann-Franz mit den Kindern Hochbeete in Ahrweiler. Foto: Neumann-Franz.

Aktuelle Pläne: weitere Kräuter- und Staudenpakete verteilen, einen zweiten Bienenkorridor anlegen und die Begrünung von Hausdächern vorantreiben, Blühsteifen in Weinbergen und Streuobstwiesen untersützten – alles möglichst nachhaltig und mit regionaler, torffreier Erde. Die Bienen, Vögel und die Gemeinschaft im Ahrtal profitieren!