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Na, wer bist denn du? Kürbisbiene

Wusstest du, dass es Bienen gibt, die sich ausschließlich auf Kürbisse spezialisiert haben? Die sogenannten Squash-Bienen sind echte Pollenspezialisten und oft sogar effektiver als Honigbienen.

Wusstest du, dass es Bienen gibt, die sich auf Kürbisse spezialisiert haben? In Amerika sind die Gattungen Peponapis und Xeromelissa spezielle Kürbisbienen. Sie sind “Oligolege”, also Pollenspezialisten und bestäuben ausschließlich Pflanzen der Gattung der Kürbisgewächse Cucurbita. Sie werden auch “Squash-Bienen” genannt. Kommt vom Wort für Kürbis auf Englisch “Squash”.

Kürbisblüte, Insekten
Foto: Pixabay

Wo leben die Kürbisbienen?

Die Ausbreitung dieser Wildbienen hängt stark mit unserer Landwirtschaft sowie der Verfügbarkeit von Kürbisgewächsen zusammen. Die Östliche Kürbisbiene Peponapis pruinosa beispielsweise ist eine Art der Kürbisbienen, die vor allem in Nordamerika von der Ost- bis zur Westküste der USA und nach Mexiko vorkommt. Mit der Verbreitung von Kürbisgewächsen als Kulturpflanzen hat sich auch ihr Radius ausgeweitet. 

Welche ökologische Bedeutung haben Kürbisbienen?

“Diese Wildbienen sind wichtig für die Bestäubung des Kürbisses, da die Pollenkörner groß und klebrig sind und nicht vom Wind transportiert werden können”, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Untersuchungen haben ergeben, dass die solitär lebenden Kürbisbienen oft effektiver als Hummeln und Honigbienen sind, wenn es um die Bestäubung von Kürbisgewächsen geht. “Das zeigt, wie unterschätzt die Arbeit von Wildbienen ist”, sagt Bourgeois. Der Ertrag von Kürbisgewächsen ist vollständig auf Insektenbestäuber angewiesen. Dazu zählen der Sommer- sowie der Winterkürbis und Zucchinis und viele andere Flaschenkürbisse.

Kürbisblüte
Foto: Pexels

Wie sehen Kürbisbienen aus?

Kürbisbienen sind mittelgroß und sehen Hummeln ähnlich. Die Peponapis pruinosa zum Beispiel hat eine gelbliche Behaarung, einen dunklen Körper und weiße Bänder am Hinterleib.

Im Vergleich zu Honigbienen sind Kürbisbienen größer und kräftiger gebaut, mit längeren Antennen und runderen Gesichtern. Mit ihren behaarten Hinterbeinen können die Weibchen auch besonders groben Pollen transportieren. Die Männchen sammeln nämlich keinen Pollen.


Wie leben Kürbisbienen?

Die Aktivität der Biene ist stark an den Blütenzyklus der Kürbisse gekoppelt: Kürbispflanzen blühen meist im Sommer, Zucchinipflanzen von Juni bis August, Winterkürbisse von Juli bis September. Die Blüten öffnen früh am Morgen und schließen vor Mittag. Kürbisbienen sind deshalb Frühaufsteher und fliegen oft schon vor Sonnenaufgang. Einige Arten können sogar noch bei Dunkelheit fliegen. Für ihren Nachwuchs bauen sie unterirdische Nester. Kürbisbienen leben zwar solitär, auch nicht in Kolonien, sind aber gerne auch gesellig mit anderen Bienen. Die Männchen machen gerne mal ein Nickerchen in den geschlossenen Blüten, während sie auf der Paarsuche sind. Die Weibchen graben für ihre Nester einen Tunnel und sammeln auch nur Kürbispollen zur Aufzucht ihrer Nachkommen.

Sind Kürbisbienen gefährdet?

Arten wie Peponapis pruinosa sind rückläufig, unter anderem wegen des Einsatzes von Pestiziden sowie eine übermäßige Bearbeitung des Bodens. Gesunde Wildbienenpopulationen sind jedoch entscheidend für eine effektive Bestäubung von Kürbisfeldern insbesondere in Nordamerika. 

So kannst du Kürbisbienen helfen

In Deutschland kommen diese beiden Wildbienen zwar nicht vor, ihr Job wird größtenteils von heimischen Hummeln erledigt, die aber lange nicht so effizient bestäuben, wie ihre amerikanischen Kolleginnen. Trotzdem kann Du einiges tun, um Bienen zu helfen: kaufe Bio-Kürbisse und andere Kürbisgewächse aus nachhaltigem Anbau. Zusätzlich kannst du auf deinem Balkon oder im Garten Blühflächen mit Kürbisgewächsen anlegen, um den Bienen insgesamt Nahrung und Nistmöglichkeiten zu bieten.

Fazit: Woran erkennst du eine Kürbisbiene?

  • mittelgroß
  • auf Kürbisgewächsen in Nord- oder Südamerika
  • olgigolektisch

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?