Bildungsprogramme für nachhaltige Entwicklung
Die Aktion Mitmachkiste ist abgeschlossen. Derzeit keine Neuauflage geplant. Von Anfragen bitten wir Abstand zunehmen.
Online-Materialien zu dieser Aktion:
Mit der pädagogischen Mitmachkiste entdecken Vorschulkinder alles zum Thema Bienen & Nachhaltigkeit.
Während der vergangenen Wintermonate haben wir unsere Mitmachkiste zum Thema Biene fertiggestellt. Das erste Exemplar überreichten wir pünktlich zum Frühlingsbeginn an die Kinder einer Frankfurter Kita. Neben Ausmal- und Bastelheften freuten sich die kleinen Bienenfans unter anderem über Honig in der Wabe sowie ein Wildbienenhotel zum Beobachten und Erforschen. So können die Kinder und ihre Erzieherinnen auf eigene Faust zu Bienenrettern werden.
Die ersten Sonnenstrahlen motivierten nicht nur Frühblüher, ihre Köpfchen aus der Erde zu strecken; auch die fleißigen Bestäuber gehen langsam wieder an ihre Arbeit. Für die hohe Bedeutung von Bestäubung und einem guten Nahrungsangebot für Biene & Co. können schon Kinder sensibilisiert werden. Die Mitmachkiste rund um das Thema Biene ermöglicht dies – im wahrsten Sinne des Wortes – spielend leicht. „Mit pädagogischen Fachkräften haben wir ein Jahr lang an der Kiste gearbeitet, damit für jedes Niveau der Kinder etwas dabei ist“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projekts. Das Herzstück der Mitmachkiste ist das bunte Ausmal- und Bastelheft mit Geschichten über die Arbeit von Bienen und Imker, Stickern zum Ausschneiden und Einkleben sowie Rätselseiten.
„Darüber hinaus können die Kinder ein eigenes Mobile basteln“, verrät Bourgeois. Über die sieben Kilo schwere Kiste durfte sich vergangene Woche die Kita „Bahnbini“ im Frankfurter Gallusviertel gleich in zweierlei Hinsicht freuen. Denn es war eine ihrer Erzieherinnen, Iro Tzagka, die sich an der Gestaltung der Grafiken tatkräftig beteiligt hat. „Danke, Iro“, rufen die Kinder zur Begrüßung im Chor. Zur Öffnung der Mitmachkiste haben sich Kinder und Erzieher gleich am frühen Morgen im Sitzkreis versammelt. Der dreijährige Adam bereitete sich schon zu Hause vor und erklärt stolz sein kleines Heft über Imker. Bevor es ans Auspacken der bunten Inhalte geht, stellt der Projektleiter der Bienenretter eine wichtige Einstiegs-Frage: „Warum sind Bienen eigentlich so wichtig?“
„Für den Honig“, ruft der sechsjährige Theo. „Wenn die Biene aufhört, ihre Arbeit zu machen, gibt es kein frisches Obst mehr“, ergänzt Eleonora. Gemeinsam überlegen die Kinder, wie viel Obst und Gemüse sie täglich essen. „Ich esse gerne Paprika, Gurken oder Äpfel“, ruft Anton in die Runde. „Dafür brauchen wir alle die fleißige Biene“, erklärt Bourgeois. Ein Drittel unserer Nahrung hängt schließlich von ihrer Bestäubungsleistung ab. Die jungen Bienenfans lauschen gespannt und rücken immer näher, als die Box schließlich geöffnet wird. Mit jedem Gegenstand, der herausgeholt wird, werden die Kinderaugen größer - denn es gibt viel zu entdecken: Postkarten zum Ausmalen und Verschenken, Masken für Rollenspiele, ein Saatgut-Set speziell für Wildbienen und vieles mehr.
„Was essen Bienen eigentlich?“, fragt Bourgeois. Die kleine Eleonora weiß sofort Bescheid: „Honig“, ruft sie laut. „Genau, aber auch Nektar und noch etwas anderes“, antwortet Bourgeois und zeigt auf das Bild einer Blüte. „Ah, das sind die kleinen gelben Körner“, sagt Eleonora. „Diese Körner heißen Pollen oder Blütenstaub, sie sind wichtig für das Bestäuben“, erklärt Bourgeois. Damit die Bienen auch weiterhin satt werden, können die Kinder selbst Samen einpflanzen und anschließend ein Hinweisschild aufstellen. „Damit ihr den anderen zeigen könnt, was ihr gemacht habt“, erläutert Bourgeois. Für einen Ausflug in die Natur ist die Kiste ebenfalls gewappnet - mit Pflanzen-Bestimmungskarten sowie einem Set aus Erde, Ton und Samen zum Bauen von Samenbomben.
„Und was ist das hier?“, fragt die fünfjährige Frieda und hält einen schweren Holzkasten mit einer Guck-Klappe hoch. „Das ist ein Wildbienenhotel zum Beobachten, da kommen dann Wildbienen in die Löcher und legen ihre Eier hinein, damit die neuen Bienen schlüpfen können“, erklärt Bourgeois. „Darf ich auch mal?“, fragt Theo und wirft einen Blick ins Hotel. Das Highlight der Kiste ist an diesem Morgen ein Stück Honigwabe zum Probieren - so werden alle Sinne angesprochen. „Das können wir dann zum Frühstück essen“, schlägt Theo vor. Nicht nur die Kinder konnte Bourgeois mit den vielfältigen Bausteinen zum Staunen bringen, auch die pädagogischen Fachkräfte sind begeistert. „Die Kinder sind echt neugierig und gespannt, was da alles kommt“, betont Lesya Galagan.
Die Erzieherin ist ebenfalls als Ernährungspädagogin tätig und hat bereits Projekte über Bienen geleitet. „Die Kinder machen richtig gut mit, sogar die Jungs“, sagt Galagan lachend. Die einzelnen Lernbausteine lassen den Erzieherinnen viel Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung.
Die Kitaleiterin, Nicole Himbert, überlegt bereits, wie sie die Mitmachkiste in die nächsten Ausflüge und Projekte der Kita einbeziehen kann. „Vielleicht für den Waldausflug morgen“, sagt sie. „Die Kiste ist ein schönes Mittel, um Bildung für nachhaltige Entwicklung auch in Kitas zu bringen.“, fügt Bourgeois hinzu.
Bericht: Elisa Katzky
Rund 100 Mitmachkisten ausgeliefert
Die Mitmachkiste für Kitas konnte gegen einen Versandkostenbeitrag bei uns bestellt werden. Dank der großzügigen Unterstützung der Gäste der ARCOTEL Hotels von 20.000 Euro und weiterer Spenden konnten rund 100 Koffer zur Verfügung gestellt werden. Im Augenblick ist keine Neuauflage geplant.
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Anmerkung: Die Materialien sind restlos vergriffen. Anfragen zu Restbeständen sind daher zwecklos.
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