· 

Marienkäfer - Glücksbringer auf sechs Beinen

Die roten-schwarzen Käfer mit den weißen Punkten sind ein beliebtes Symbol für das Glück. Doch der Marienkäfer selbst hat zurzeit weniger Glück – durch die Ausbreitung einer importierten Art sinkt die Zahl der heimischen Arten. So kannst du dem kleinen Käfer unter die Flügel greifen - und wirst dafür doppelt belohnt.

Kein Insekt steht sinnbildlich für das Glück wie der Marienkäfer. Ab dem Frühjahr, wenn die Paarungszeit beginnt, sind die wandelnden Glücksbringer wieder unterwegs und zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Auf dem Weg nach Nahrung und einem geeigneten Partner fliegen die Insekten in Wäldern, Wiesen und Gärten umher – oder landen auch mal auf unserer Picknickdecke. War die Partnerwahl erfolgreich, legt das Weibchen bis zu 400 Eier, aus denen die Larven, die sogenannten „Blattlauslöwen“ schlüpfen. 

Marienkäfer auf Blüte
Die Glückskäfer sind in Gefahr

Marienkäfer schlüpft aus seiner alten Haut
Marienkäfer schlüpfen aus ihrer Larvenhaut

Diese wachsen und krümmen sich, bis die alte Haut abgestreift werden kann. Heraus schlüpft der erwachsene Marienkäfer. In Deutschland gibt es etwa 80 verschiedene Marienkäferarten. Die Glückskäfer können bis zu acht Millimeter groß werden. Je nach Art sind sie rot, gelb oder schwarz und tragen verschieden viele Punkte auf ihren Flügeln. Der wohl bekannteste ist der Siebenpunkt-Käfer mit dem schwarzen Halsschild und dem roten Körper, dessen leuchtende Farbe für seine Fressfeinde als Warnsignal gilt. 


Die kleinen Käfer haben einen großen Magen: bis zu 100 Blattläuse am Tag futtern sie! Daher leitet sich auch sein Name ab: der natürliche Schädlingsbekämpfer gilt seit dem Mittelalter als Geschenk der Jungfrau Maria, der die Ernte der Bauern schützt. Auch heute wird er als biologische Blattlausbekämpfung in der Landwirtschaft eingesetzt. Gerade im Obst- und Gemüseanbau ist der Einsatz von Marienkäfern sehr effizient. Vor einigen Jahren wurde deshalb eine asiatische Art importiert. Diese erkennt man an dem weißen Halsschild. Sie vermehren sich besonders schnell.

Marienkäfer und Blattläuse
Marienkäfer sind natürliche Schädlingsbekämpfer

Marienkäfer auf Blatt
Invasive importierte Arten bedrohen seine Existenz

Die importierte Marienkäferart hat sich jedoch so sehr ausgebreitet, dass sie nun unsere heimische Art bedroht, also invasiv ist. Die asiatische Art frisst nicht nur den heimischen Käfer, sondern trägt auch noch tödliche Parasiten in sich. Wenn unsere heimischen Marienkäfer die invasiven Larven fressen – was bei Marienkäfer ganz normal ist - sterben sie an den Parasiten. Indem du ein paar Sachen beachtest, kann du die fliegenden Glücksbringer unterstützen. Zum Beispiel durch das Kultivieren von Löwenzahn, Ringelblumen, Kräuter oder Klatschmohn, da sich die kleinen Käfer auch von Blühpflanzen ernähren.


Verzichten solltest du vollkommen auf chemische Schädlingsbekämpfer und Pestizide. Im Herbst kannst du Marienkäfern helfen, indem du in deinem Garten einen Laubhaufen oder alte Baumstümpfe übrig lässt als Versteck für die Winterstarre. Oder sogar ein Marienkäferhotel aufstellst, am besten in der Nähe von Pflanzen! Marienkäfer überwintern gerne in großen Gruppen, daher sollte der Unterschlupf groß gewählt werden. Vorsicht bei Überwinderungskästen aus dem Handel, sie sind in der Regel viel zu klein gewählt. Mit wenigen Handgriffen lieber selbst bauen. Die kleinen Glücksbringer werden sich dafür als Schädlingsbekämpfer bei dir revanchieren.

 

Text: Elisa Kautzky

Marienkäfer auf Mohnblüte
Klatschmohn liebt der Marienkäfer