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Pflanze des Monats: Acker-Veilchen - treuer Bienenbegleiter

Wildes Stiefmütterchen oder Acker-Veilchen – das zarte Pflänzchen aus der Familie der Veilchen hat viele Namen. Von Mai bis in den September lockt die krautige Pflanze Bienchen und Hummeln mit ihrem Nektar an.

Inmitten von leuchtend rotem Mohn und strahlend blauen Kornblumen ist das zarte Acker-Veilchen mit seinen weißen und hellgelben Blüten eher unscheinbar. Doch keine Sorge - die Insekten finden problemlos zu dieser Nektarquelle. Die Blüte besteht aus fünf ungleichen Kronblättern: zwei weiße nach oben gerichtet, zwei seitliche gelbe und ein größeres dunkelgelbes, das nach unten gerichtet ist. „Das untere Kronblatt, die ‚Stiefmutter‘, hat eine dunkle Kerbung in Richtung Blütenkrone, die den Bestäubern als Orientierungshilfe dient“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Ab Mai blühen die duftenden Veilchen und locken bis zum Spätsommer allerlei Insekten an.


Das Acker-Veilchen (Viola arvensis) zählt zu der Familie der Veilchengewächse und ist europaweit und fast in ganz Deutschland verbreitet. Das lateinische „viola“ steht für das Veilchen, „arvensis“ für den Standort Acker. Zudem kursieren einige Geschichten über die Herkunft des Namens. So sollen die verschieden ausgerichteten Kronblätter beispielsweise an Treue und Neid innerhalb einer Familie erinnern: oben sitzen die Stieftöchter, seitlich die Töchter und unten die Stiefmutter. „Das Acker-Veilchen wird auch Wildes Stiefmütterchen genannt“, so Bourgeois. Auch als Heilpflanze ist das Veilchen bekannt – so soll es gegen Husten und Schleim bei Erkältungen helfen.

Im Gegensatz zu anderen Veilchen ist diese Unterart einjährig sommergrün und wächst meist nur bis zu 20 Zentimeter hoch. Die Kulturpflanze bevorzugt nährstoffreiche, stickstoffgesättigte und basische Böden, wie es bei Ackerflächen der Fall ist. Doch das Kraut wächst auch an anderen Standorten. „Das Acker-Veilchen braucht vor allem Sonne und kommt deshalb auch an trockenen Stellen wie Böschungen oder brach liegenden Flächen vor“, so Bourgeois.

Ebenso auf Wiesen oder in Parks gedeiht die krautige Pflanze, aber auch im eigenen Garten können wir Acker-Veilchen pflanzen, da sie gut mit Frost zurechtkommen. „Wenn wir die Bestäuber ganzjährig bei der Nahrungssuche unterstützen wollen, ist das Acker-Veilchen ein gutes Beispiel, da es manchmal sogar bis in den Oktober blüht“, erklärt Bourgeois. Ein treuer Bienenbegleiter also!

 

Text: Elisa Kautzky


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Pflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.