Mit ihrer auffällig strahlenden rosa-roten Farbe und der langen Blütezeit gibt sich diese Wiesenblume besonders Mühe, um Bestäuber anzulocken. Vor allem Hummeln & Schmetterlingen schmeckt der Nektar der Roten Lichtnelke.
Schon von Weitem leuchten die purpurroten Blüten der Roten Lichtnelke zwischen den dunkelgrünen Blättern hervor. Die Pflanze gehört zur Gattung der Leimkräuter und zählt zur Familie der Nelkengewächse. Die mehrjährige Staude ist unter vielen Namen bekannt: „Da ihre Blüten erst am Abend aufgehen, um über den Tag für Bienen, Schmetterlinge & Co. geöffnet zu bleiben, wird sie auch Rote Nachtnelke oder Taglichtnelke genannt“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter.
Woran erkennt man die Rote Lichtnelke?
Die krautige Pflanze wächst bis zu 100 Zentimeter hoch. Ihre duftlosen, rosa bis purpurroten Blüten sind ‘dichasial’ angeordnet. „Das bedeutet, dass sich der Blütenstand aus einer Hauptachse in mehrere verzweigte Nebenachsen aufteilt, die alle nach oben gucken“, erklärt Bourgeois. Die dunkelgrünen Blätter der Roten Lichtnelke sind ovalförmig und haben eine leichte Behaarung.
Wo wächst die Rote Lichtnelke?
Die Rote Lichtnelke begegnet uns überwiegend in Laubwäldern, Mooren oder auf feuchten Wiesen. Ebenfalls an Bachufern, Waldrändern und Straßengräben gedeiht das Nelkengewächs. „Sogar in den Alpen findet man die Rote Lichtnelke“, ergänzt Bourgeois, „bis zu einer Höhenlage von etwa 2.400 Metern.“ Damit diese Pflanze auch deinen Garten oder Balkon zum Leuchten bringt, solltest du auf ein paar Dinge achten.
Unter welchen Bedingungen wächst die Rote Lichtnelke am besten?
Die Rote Lichtnelke wird ab März bis Oktober ausgesät und bevorzugt einen feuchten bis nassen, kalkhaltigen, stickstoffarmen und lockeren Boden – am liebsten an einem sonnigen oder zumindest halbschattigen Plätzchen. „Die Rote Lichtnelke eignet sich besonders für Naturgärten“, betont der Bienenretter. Düngen und Staunässe sollte vermieden werden. Wie andere Lichtnelkensorten auch, ist die Rote Lichtnelke winterhart und braucht somit keine besondere Pflege über den Winter.
Wie insektenfreundlich ist die Rote Lichtnelke?
Die Bestäubung dieser Wiesenblume erfolgt ausschließlich über Insekten. Mit ihrer auffälligen Blütenfarbe und der langen Blütezeit von April bis in den Winter ist sie besonders bei Bestäubern beliebt. „Während andere Pflanzen nach dem Sommer bereits verblüht sind, bietet sich diese Wildblume weiterhin als Nahrungsquelle für Hummeln und Schmetterlinge - insbesondere für deren Raupen - an“, erklärt Bourgeois.
Auch Tagfalter und Schwebfliegen schmeckt diese pollen- und nektarreiche Pflanze. Da der Blütenkelch der Roten Lichtnelke sehr tief ist, müssen sich kurzrüsselige Hummeln durch die Kelchwand beißen, um an den Nektar zu kommen. „Schmetterlinge und Schwebfliegen haben mit ihren langen Rüsseln weniger Probleme“, so Bourgeois. Die Rote Lichtnelke ist in vielen bienenfreundlichen Saatgutmischungen enthalten – so wie in der Bienenretter-Mischung „Lass deinen Ort aufblühen!“.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Pflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.