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Pflanze des Monats: Tüpfel-Hartheu – die blühenden Windräder

Das gelbe Tüpfel-Hartheu – besser bekannt als Johanniskraut – ist eine weit verbreitete heimische Pflanze, die von Menschen und Bienen geschätzt wird. Ab Juni blühen die windradförmigen Kronblätter und liefern den Bestäubern wertvolle Energie.

Tüpfel-Johanniskraut
Das Tüpfel-Johanniskraut

Tüpfel-Hartheu oder auch Echtes Johanniskraut findet bei uns Menschen vor allem in der Naturheilkunde Verwendung. Doch wusstest du, dass das heimische Kraut auch vielen Bestäubern nutzt?

Das Tüpfel-Johanniskraut zählt zur Gattung der Johanniskräuter. „Der Name bezieht sich auf die christliche Figur Johannes den Täufer, da die Pflanze etwa um den Johannistag am 24. Juni blüht“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter.


Wie sieht Tüpfel-Johanniskraut aus?

Gelbe Blüten des Echten Johanniskrauts.
Die gelben Blüten des Tüpfel-Johanniskrauts erinnern an Windräder.

Das Johanniskraut sticht durch seine leuchtend gelben sternförmigen Blüten hervor, die sich im Sommer öffnen. „Die Kronblätter erinnern ein bisschen an Windräder“, findet Bourgeois. Der aufrechte Stängel wächst bis zu 60 Zentimeter hoch und wird von einer kräftigen verzweigten Wurzel getragen. Grüne ovale Blätter hangeln sich abwechselnd zu beiden Seiten am Stängel entlang und bilden eine lockere Staude. „Als typisches Erkennungsmerkmal des Tüpfel-Johanniskrautes gelten die zweikantigen Triebe des Stängels“, betont der Bienenretter.


Tüpfel-Johanniskraut ist nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls gelbblühenden “Jakobskreuzkraut”. Die Blüten des problematischen Jacobskreuzkrauts haben viele lange Zungenblätter, sie gleichen einer gelben Margerite und seine grünen Blätter erinnern an Ritterwappen.

Jacobskreuzkraut
Achtung: diese Pflanze ist kein Tüpfel-Johanniskraut sondern das Jacobskreuzkraut.

Wo wächst Tüpfel-Johanniskraut?

Johanniskraut kommt europaweit vor und wächst auf sonnigen und trockenen Flächen. „Zuhause eignen sich Stein- oder Kräutergärten wunderbar, um Johanniskraut anzupflanzen“, erzählt Bourgeois. Aber auch im Kübel auf dem Balkon lässt sich diese Pflanze ziehen. In der freien Natur wächst das Hartheugewächs unter anderem an Waldrändern und Böschungen sowie auf Magerrasen und Weiden.

Wie pflege ich Tüpfel-Johanniskraut in meinem Garten / Balkon?

Damit das Johanniskraut optimal gedeiht, sollte sowohl der Boden als auch der Standort stimmen. Ein Plätzchen in der prallen Sonne erfreut das heimische Gewächs genauso wie ein mäßig trockener, leicht durchlässiger Boden. „Diese Pflanze braucht keine besonderen Nährstoffe im Boden, dafür etwas Sonnenschein“, betont Bourgeois. Schlecht bekommt dem Johanniskraut Vollschatten sowie Staunässe.

Das Kraut wird in der Regel im Frühjahr oder Herbst ausgesät. Als Kaltkeimer kann es jedoch auch im Winter in einem Kübel oder Topf gesät werden. „Johanniskraut ist winterhart und somit relativ robust“, erklärt der Bienenretter. Dadurch wird die Pflanze nur selten Krankheiten oder Schädlingen befallen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Unter guten Bedingungen gedeiht das Kraut recht schnell, weshalb alte Bestände ab und zu zurückgeschnitten bzw. geteilt werden sollten.

Ist Johanniskraut gut für Bienen?

Aufgrund des reichhaltigen Pollenvorkommens gilt das Tüpfel-Hartheu als beliebte Futterquelle für Insekten. Insbesondere Honigbienen, aber auch zahlreiche Wildbienen- und Schmetterlingsarten fliegen das Kraut gerne an. „Für Schmetterlinge dient die Pflanze auch als Futter für ihre Raupen. Zudem hilft der sonnige Standort dabei, die Bestäuber anzulocken“, erklärt Bourgeois. Gerade für eine Bienenweide eignet sich das Tüpfel-Hartheu deshalb besonders.

Ist Johanniskraut giftig?

Das Johanniskraut kann nach der Blütezeit geerntet werden und wird in der Volksmedizin als Heilpflanze verwendet. “Zum Beispiel als Tee, Öl, Beruhigungsmittel oder auch bei Rheuma, Brandwunden oder Depressionen”, erzählt Bourgeois. 

Dennoch gilt das Kraut als leicht giftig. “Die Blüten und Knospen enthalten Hypericin, das beim Zerreiben der Knospen austritt und zusammen mit Sonnenlicht Reaktionen auf der Haut verursachen kann“, erklärt der Bienenretter-Initiator. Bei Kindern sowie während einer Schwangerschaft sei deshalb Vorsicht geboten.    

Text: Elisa Kautzky

 


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Pflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.