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Pflanze des Monats: Die Wilde Malve – eine multifunktionale Insekten- und Menschenfreundin

Was haben der Kakaobaum und die Wilde Malve gemeinsam? Sie gehören zur Familie der Malvengewächse. Bienchen und andere Bestäuber fliegen besonders auf die Wilde Malve.

Die Wilde Malve wurde bereits in der Antike als Gemüse- und Heilpflanze genutzt. Die heimische Wildpflanze nützt aber auch Bienen und anderen Bestäubern und gilt als besonders bienenfreundlich. Ursprünglich aus Asien und Südeuropa ist die Wildpflanze heute in Deutschland tief verwurzelt.


Wie nennt man die Wilde Malve noch?

Die Wilde Malve hat viele Namen - immerhin zählt sie zu den ältesten Nutzpflanzen. Schon Hildegard von Bingen nutzte die Pflanze als Heilmittel. „Der lateinische Name lautet Malva sylvestris, bekannt ist sie aber unter den Namen Rosspappel oder Große Käsepappel”, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Aus den Früchten mit dem nussigen Geschmack und der Form eines Käselaibs soll früher Kinderbrei zubereitet worden sein.


Wie sieht die Wilde Malve aus?

Zur Blütezeit von Mai bis September erkennst du sie an den blau, violett bis rosafarbigen Blüten mit den fünf markanten Blütenblättern, die zusammen einen Kelch formen. Die krautige Pflanze wächst bis zu 120 Zentimeter hoch, der aufrechte Stängel ist behaart.

Wo wächst die Wilde Malve?

In der freien Natur wächst die Wildpflanze in lichten Wäldern. In Siedlungsgebieten findet man sie vor allem an sandigen Wegrändern sowie auf Äckern und Wiesen. Aber auch in Blumenbeeten im Garten oder im Topf auf dem Balkon gedeiht die Wilde Malve prima. “Die Wilde Malve wird im Herbst oder ab März ausgesät”, so Bourgeois. Dann freut sich krautige Pflanze über ein sonniges Plätzchen.

Was muss ich beim Pflanzen und Pflegen der Wilde Malve beachten?

Der Boden bzw. die Erde sollte möglichst trocken sein, bevorzugt mit Sand oder Lehm gemischt. „Am besten gedeiht diese Pflanze auf humus- und nährstoffreichen Böden, der aber durchlässig genug ist, damit sich keine Staunässe bildet“, erklärt Bourgeois. Die zweijährige Staude überwintert auch bei hohen Minustemperaturen. Um sie vor Frost zu schützen, kann man sie im Winter mit ein paar Blättern bedecken.

Wofür ist die Wilde Malve gut?

Die Heilpflanze mit den essbaren Blüten darf in keinem Apothekergarten fehlen. In der traditionellen Medizin werden ihr eine schleimlösende Wirkung bei Husten und bei grippalen Infekten sowie bei Hals- und Magenschmerzen nachgesagt. “Hierbei werden die Blätter und Blüten verwendet, da sie Schleimstoffe enthalten, die im menschlichen Körper eine Art Schutzschicht bilden können”, zitiert der Bienenretter ein altes Rezeptbuch der traditionellen Medizin.

Auch aus ökologischer Sicht wird die Wilde Malve multifunktional von verschiedensten Insektenarten genutzt – mal als Schlafplatz, mal als Nahrungsquelle. „Viele Bestäuber haben sich auf Malvengewächse spezialisiert, wie der Malven-Dickkopffalter oder die Malven-Langhornbiene“, betont Bourgeois. Für diese kleinen Summer ist ein üppiges Vorkommen an Wilden Malven die Lebensgrundlage.

Andere Insekten nutzen den Blütenkelch der Wilden Malve als Übernachtungsgelegenheit. Deshalb darf die Wilde Malve auf keiner sommerlichen Bienenweide wie bei der Bienenretter Blühmischung ’Lass dein Ort aufblühen!’ fehlen. “Insbesondere, da sie eine lange Blütezeit hat”, betont Bourgeois.

Text: Elisa Kautzky

 


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Pflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.