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Die Eisheiligen kommen

Gartenbesitzer:innen und Landwirt:innen kennen dieses Wetterphänomen: Vom 11. bis 15. Mai kommen die Eisheiligen und nochmal für frostige Temperaturen. Wäre da nicht der Klimawandel.

Alle Jahre wieder kommen die Eisheiligen: Kalte Luft aus dem Norden strömt in den Süden und sorgt kurz vor dem Sommer nochmal für frostige Temperaturen. In diesem Jahr sind die Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai, beginnend mit dem Heiligen Mamertus.

Frost Pflanze

Das Wetterphänomen im Mai dauert in der Regel drei bis fünf Tage und stellt Gärtner:innen und Landwirt:innen vor eine Herausforderung. Die Namen der Eisheiligen - Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia – stammen von christlichen Heiligen. „Pflanze nie vor der Kalten Sophie“, so lautet eine der vielen mittelalterlichen Bauernregeln. „Da Bodenfrost die Saat vernichten kann, wird neues Saatgut traditionell erst nach der „Kalten Sophie“ ausgesät. „Danach kommt es in der Regel nicht mehr zu Frost“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter.

Die Bauernregeln richten sich auch an Gärtner:innen, die ihr eigenes Gemüse anbauen.  Um empfindliche Pflanzen vor Frost zu schützen, kann man sie beispielsweise mit etwas Folie abdecken. Tomaten sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie gestellt werden, Salate und Kartoffeln kommen auch ohne Frostschutz klar. 

Aber auch Bienen, die bereits auf der Suche nach Nektar und Nistmöglichkeiten sind, können durch die Eisheiligen aus der Bahn geworfen werden. „Honigbienen fliegen in der Regel ab 12°C“, erklärt Bourgeois. So müssen sich auch Imker:innen auf die Eisheiligen vorbereiten, indem sie Bienenvölker an vor Kälte geschützten Orten aufstellen und ihnen genug Futter übrig lassen, falls die ein paar Tage lang nicht das Haus verlassen können.

In diesem Jahr werden große Temperatureinbrüche vermutlich ausbleiben. “Der Klimawandel spiel dabei eine wichtige Rolle”, betont Bourgeois. Laut Deutschem Wetterdienst wird das Wetter in den kommenden Tagen zwar wechselhaft, aber nicht wirklich frostig. Tagsüber liegt die Temperatur teilweise bei 20 Grad, nachts um die vier Grad. Bereits im letzten Jahr fielen die Eisheiligen in Deutschland wegen der sommerlichen Temperaturen komplett aus. „Vor drei Jahren konnte man zuletzt von echten Eisheiligen sprechen“, sagt Bourgeois.

Artikel von: Elisa Kautzky