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Pflanze des Monats: Die Saat-Esparsette – Eine 3-in-1 Pflanze

Die Saat-Esparsette, Botanikern auch als Onobrychis viciifolia bekannt, ist eine beliebte Insektenfreundin. Aber auch Rindern und Pferden schmeckt die eiweißhaltige Pflanze. Dazu reichert sie den Boden mit Nährstoffen an.

Saat-Esparsette
Saat-Esparsette

Um an den Pollen und Nektar der Saat-Esparsette zu gelangen, muss die Biene die Unterlippe der Blüte herunterklappen. Doch die Mühe lohnt sich - sie erwartet ein Buffet an reichhaltiger Nahrung.

Die rosa bis hellgelben, glockenförmigen Kelchblätter der Esparsette bilden eine dichte Blütentraube. „Pro Blütenstand gibt es bis zu 50 Schmetterlingsblüten mit reichlich Pollen und Nektar“, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Kein Wunder, dass diese Pflanze so gerne von Insekten besucht wird.


Eine Futterpflanze für Tiere und Insekten

Bekannt ist die Esparsette vor allem als Futterpflanze für Rinder und Pferde. „Das sogenannte ‚Gesund-Heu‘ enthält nicht nur viel Eiweiß für die Tiere, sondern auch Stoffe, die sie traditionell vor Parasiten- und Wurmbefall schützen“, erläutert Bourgeois. Lange wurde die Pflanze deshalb in großen Mengen als Viehfutter gepflanzt und ernährte gleichzeitig die benachbarten Bienen. Heute ist die auch als Futter-Esparsette bekannte Pflanze leider kaum noch Teil der Landschaft.

Dabei ist der Schmetterlingsblütler ein wahrer Insektenfreund. „Die Schwarze Mörtelbiene ist ein Stammgast“, betont Bourgeois. Auch andere Wildbienenarten wie die Rostrote Mauerbiene sowie Schmetterlinge und Schwebfliegen sind regelmäßig zu Besuch. „Die Saat-Esparsette passt gut in jede Wildblumenwiese“, so Bourgeois. Von Raupen wird die Esparsette ebenfalls als Futterquelle genutzt.


Wie und wo wächst die Saat-Esparsette?

Die krautige Pflanze mit den tiefen Wurzeln wächst bis zu 60 Zentimeter hoch und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Südosteuropa. In Deutschland ist sie nur relativ zerstreut verbreitet. Sie gedeiht auf halbtrockenen und nährstoffarmen Lehmböden. Die optimale Zeit zur Aussaat ist von März bis Mai, die Blühphase von Mai bis Juli.

Kleiner Nebeneffekt: Die langen Wurzeln lockern den Boden und in den Wurzelknöllchen sitzen stickstoffbindende Bakterien, so reichert die Pflanze den Boden mit Stickstoff an und verbessert die Bodenqualität. Eine wahre 3-in-1 Pflanze.

"Viel Pflege braucht die Pflanze nicht, aber ein sonniges Plätzchen wäre schön“, so Bourgeois. Der Boden sollte möglichst durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. „In den ersten Tagen und Wochen braucht die Esparsette ausreichend Wasser, danach reicht eine mäßige Bewässerung“, sagt Bourgeois. Auch im Winter ist die Esparsette pflegeleicht – als winterharte Art braucht sie keine Unterstützung, um den Winter zu überstehen.

Text: Elisa Kautzky

 


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Pflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.