· 

Was blüht denn da? Die Labkräuter

Diese Pflanzengattung aus der Familie der Rötegewächse ist fast weltweit verbreitet. In Deutschland findet man vor allem das heimische Weiße Labkraut sowie den bekannten Waldmeister.

Das Weiße Labkraut (Galium album) ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die in ganz Deutschland vorkommt. Sie blüht von Juni bis September und lockt allerlei Insekten an. Eine weitere bekannte Unterart ist der Waldmeister, oder auch Wohlriechendes Labkraut (Galium odoratum) genannt. Dieser wird als Heil- und Gewürzpflanze verwendet (zum Beispiel für Bonbons) und blüht von April bis Mai oder Juni. “Es wird deshalb auch Maikraut genannt”, sagt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Beide sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

Wo wächst das Weiße Labkraut/ der Waldmeister?


Das Weiße Labkraut ist in Mitteleuropa häufig verbreitet. Du findest sie in Fettwiesen, Gebüschen, Trockenwäldern, Schuttstellen und Wegrändern – sogar in einer Höhenstufe von bis zu 2100 Meter. Der Waldmeister kommt ursprünglich in gemäßigten Klimazonen vor. Er gedeiht ebenfalls in Höhenlagen von bis zu 1400 Metern. In Mitteleuropa freut er sich über schattige Plätzchen in Buchenwäldern mit frischen, nährstoffreichen Boden.

Der Löwenzahn
Das Weiße Labkraut. Foto: Johann Georg Sturm /Deutschlands Flora in Abbildungen / Gemeinfrei

Wie erkenne ich das Weiße Labkraut/ den Waldmeister?

Beide Labkrautarten haben weiße Blüten. Du kannst sie jedoch ganz einfach unterscheiden: Das Weiße Labkraut erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 100 Zentimeter, ihre Wurzeln reichen weit in die Tiefe. Ihre Stängel sind dünn und vierkantig. Die Blütenkrone ist weiß und duftet. Die grünen Blätter stehen in Quirlen zusammen. Der Waldmeister hingegen wächst nur bis zu 50 Zentimeter hoch, mit unterirdisch kriechenden Sprossenachsen, bleibt also näher am Boden. Die Stängel sind aufrecht und kahl. Außerdem ist die Blütezeit des Waldmeisters deutlich früher als beim Weißen Labkraut.

Der Waldmeister
Der Waldmeister. Foto: Tom auf Pixabay.

Ist das Weiße Labkraut/ der Waldmeister bienenfreundlich?

Ja, das Weiße Labkraut ist sehr bienenfreundlich. Wildbienen wie die Acker-Schmalbiene stehen besonders auf diese Pflanze, da sie Nektar und Pollen enthält. Zudem zieht das Weiße Labkraut noch andere Insekten an wie Schmetterlinge, Raupen, Käfer und Schwebfliegen an. „Ein wahrer Insektenfreund, der in keiner Wildblumenwiese fehlen darf“, sagt Bourgeois. Auch der Waldmeister ist bienenfreundlich und enthält Nektar und Pollen.

Ist das Weiße Labkraut/ der Waldmeister gefährdet?

Nein, noch sind beide Pflanzen nicht gefährdet. Damit das auch so bleibt, kannst du sie zum Beispiel in deinem Garten pflanzen.

Wie pflanze ich das Weiße Labkraut/ Waldmeister in meinem Garten?

Das Weiße Labkraut bevorzugt einen trockenen bis frischen, durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Die Staude verbreitet sich flächendeckend aus, also sollte man genügend Platz einplanen. Gerne ein Plätzchen in der Sonne oder im Halbschatten finden. Erst im späten Frühjahr sollten die Stauden zurückgeschnitten werden. „Am besten noch den ‘Mähfreien Mai’ abwarten, denn die abgestorbenen Pflanzenteile werden von Wildbienen zum Überwintern genutzt“, erklärt Bourgeois. Das Weiße Labkraut ist auch in der Bienenretter Blühmischung enthalten. Der Waldmeister freut sich über einen sandig-lehmigen und humusreichen Boden mit vielen Nährstoffen. Dennoch sollte er wasserdurchlässig sein. Er bevorzugt ein Plätzchen im Schatten, gerne unter einem Baum und braucht ausreichend Wasser. Er eignet sich auch für einen Kräutergarten oder als Balkonpflanze.

Text: Elisa Kautzky

 


Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.