Mit einer täuschend echten Illusion hat die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ihren Weg ins Rampenlicht gefunden – als Heimlichtuerin des Jahres 2025! Diese Orchidee führt nicht nur männliche Wildbienen aufs sprichwörtliche Glatteis, indem sie ein Weibchen imitiert, sondern glänzt auch durch ihre anspruchsvolle Wahl an Lebensräumen.
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Obwohl die Bienen-Ragwurz optisch mit ihren rosafarbenen Blüten regelrecht strahlt, bleibt sie oft verborgen. Sie liebt kalkhaltige, stickstoffarme Böden und sonnenbeschienene Wiesen, was sie zu einem seltenen Schatz unserer Natur macht. Doch auch diese Gewinnerin des Klimawandels ist bedroht – von Stickstoffeinträgen, landwirtschaftlicher Nutzung und unachtsamer Mahd.
Ein wahres Wunder der Anpassung: Wenn keine Bestäuber auftauchen, bestäubt sie sich einfach selbst. Diese heimische Orchidee zeigt eindrücklich, wie wertvoll unsere artenreichen Lebensräume sind – und wie sehr sie unseren Schutz brauchen. Zwei BUND-Landesverbände küren zum fünften Mal eine besondere Art, deren Leben den meisten Menschen verborgen bleibt.
Obwohl sie vom Klimawandel profitiert, ist ihr Überleben kein Selbstläufer. Sie ist in einigen Regionen wie Nordwest-Hessen stark gefährdet. In Baden-Württemberg hingegen gibt es größere Bestände etwa in den Regionen Schwäbische Alb, südwestliches Hegau, Bodensee, Heckengäu, Baar und Oberrhein.
Die Orchidee ist auf die Zusammenarbeit mit speziellen Bodenpilzen angewiesen, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Ihre Lebensweise zeigt, wie verletzlich und zugleich anpassungsfähig die Natur sein kann – und wie wichtig ihr Schutz ist.
Wir gratulieren zur Wahl dieses ungewöhnlichen Titels der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) als „Heimlichtuerin des Jahres 2025“.